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Kreideweißer Faltenschirmling - Leucocoprinus cretatus LANZONI, 1986
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Egerlingsverwandte (Agaricaceae)
Gattung: Faltenschirmlinge (Leucocoprinus)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Hertener Katzenbusch)


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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich

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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Kleinerer, kalkweißer, gesellig bis büschelig wachsender Pilz mit abwischbaren weißen Schüppchen dicht besetzt.

Hut: 3 bis 8 cm Ø, jung kugelig bis eiförmig, später stumpfkegelig-glockig, nie ganz aufschirmend, Hutoberfläche jung mit kräftigen, weißen, dicht stehenden, leicht abwischbaren Velumflöckchen besetzt, die im Alter mehlig zerfallen und höchstens schwach cremebeige verfärben, Hutrand kurz eingerollt, oft mit Velumflöckchen behangen.

Lamellen: dünn, engstehend, frei, mit wenigen Lamelletten untermischt, weiß, im Alter mit creme-rosa Reflex.

Stiel: 3 bis 8 x 0,3 - 0,8 cm, Basis keulig angeschwollen, hohl, mit feinen, kleiigen, abwischbaren Flöckchen besetzt. Ring meistens flüchtig oder rudimentär, dünn und zart, schnell vergänglich, als Velumreste nicht selten den Hutrand zierend.

Fleisch: In Hut und Stiel weiß, alt beigebraun, Geruch dann widerlich gasartig stinkend.

Sporenpulverfarbe: weiß

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Kreideweiße Faltenschirmling ist eine thermophile (wärmeliebende) und nitrophile (stickstoffliebend) Art, außerdem ein reiner Fäulniszersetzer (Saprobiont). Auf lockeren, humusreichen, sich zersetzenden Laub-, Häcksel- und Kompostböden kann man ihn antreffen. Auch auf Schweinemist-Deponien und Abfallhaufen die mit Klärschlamm durchsetzt waren ist Leucocoprinus cretatus schon beobachtet und dokumentiert worden. Die Art erscheint bei uns stets im Hochsommer an überdüngten Standorten. Frischen Mist meidet sie solange, bis dieser mit Grünpflanzen überwachsen ist. Längere Trockenperioden machen ihr nichts aus. Im Gegenteil, ein ergiebiger Regenfall danach lässt diesen Faltenschirmling in einer extrem kurzen Fruktifikationsperiode zahlreich erscheinen, um eben so rasch wieder zu verschwinden, ähnlich wie es bei Tintlingen zu beobachten ist.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte



Schwarzschuppige Faltenschirmling - (Leucocoprinus brebissonii, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Der Schwarzschuppige Faltenschirmling (L. brebissonii) zeichnet sich durch seine farblich abgesetzte braunschwarze Hutspitze und feine schwarze Schüppchen auf dem Hut aus.



Fastweißer Schirmling - (Lepiota subalba, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Weitere Arten aus anderen Gattungen die gelegentlich in ± weißen Formen auftreten sind u. a. der Weiße Schirmling (Lepiota alba) (ohne Abb.) und der Fastweiße Schirmling (Lepiota subalba), der Starkriechende Körnchenschirmling (Cystoderma carcharias) (ohne Abb.), oder der Rotfleckende Mehlschirmling (Cystolepiota hetieri).



Rotfleckender Mehlschirmling - (Cystolepiota hetieri, Foto: F. Kasparek) xxl-Ansicht!


Sie alle lassen sich nur mikroskopisch korrekt vom Kreideweißen Faltenschirmling abgrenzen. Makroskopisch gibt es weitere gute Abgrenzungsmerkmale, die jedoch einem Anfänger nicht sofort ins Auge fallen. So röten z. B. manche Mehlschirmlinge (Cystolepiota-Arten) auf Druck oder bei Berührung, und riechen oft sehr streng.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Speisewert des Kreideweißen Faltenschirmlings ist nicht bekannt. Vermutlich ist er giftig oder ungenießbar, aber auf keinen Fall essbar.

Erscheinungszeitraum
Nach Literaturangaben erscheint Leucocoprinus cretatus im Sommer von Juli bis August.
Die hier beschriebene Kollektion wurde am 13.08.1996 gefunden.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Die Art ist wegen der speziellen Standort- und der extremen Witterungsansprüche in ganz Deutschland selten nachgewiesen worden.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW macht sich der Kreideweiße Faltenschirmling äußerst rar. Die hier beschriebene und abgebildete Kollektion war für den Verfasser bisher der einzige Fund.

Benutzte Literatur
CANDUSSO, M. und LANZONI, G. (1990): Fungi Europaei 4: Lepiota s.l.

DERBSCH, H. und SCHMITT, J. A. (1987): Atlas der Pilze des Saarlandes Teil 2

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands

MIGLIOZZI,V. (1996): Bollentino del Gruppo Micologico G. Bresadola Nr. 1

MOSER, M. (1983): Kleine Kryptogamenflora

MOSER, M. und JÜLICH, W. (1993): Farbatlas der Basidiomyceten


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

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