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Buntstieliger Helmling - Mycena inclinata (FR. 1838) QUELET 1872
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Ritterlingsartige (Tricholomataceae)
Gattung: Helmling (Mycena)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Schlosswald)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
helle Kollektion
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Der Buntstielige Helmling ist vornehmlich an seinem ± kegeligen, graubraunen Hut, den langen, dünnen und steifen Stielen die meistens mehrfarbig ausfallen und dem büscheligen Wuchs, oft an verwitternden alten Eichenstämmen, zu erkennen.

Hut: 1,5-3,5 cm Ø, jung glockig bis kegelförmig, glatt, alt aufgeschirmt, nie ganz verflachend, beige-, bis graubraun, zur Spitze kräftiger braun, zum Rand mehr ausblassend, seltener kommen auch weißliche, oder reinweiße Kollektionen vor (Foto 2), Hutspitze meist mit kleinem, flachen Bückelchen das farblich dunkler ausfällt, Hutrand fein gezähnelt und deutlich gerieft bis gefurcht, Hutoberfläche auch feucht nur matt glänzend

Lamellen: fast entfernt stehend, am Stiel ausgebuchtet angewachsen und mit Zähnchen herablaufend, jung weiß, im Alter grau werdend oder gilbend, nicht selten mit Rosatönen, Schneiden glatt, ohne Färbung

Stiel: 4-9 x 0,2-0,4 cm, gleichdick, gerade oder verdreht-gebogen, hohl, faserfleischig brechend, glatt, junge Stiele weiß und glänzend, bei reifen Aufsammlungen Stielspitze weißlich und zart bereift, zur Mitte gelb bis geldbräunlich, zur Basis schmutzig orangebraun bis schwarzbraun, oft mit weißem Mycelfilz umgeben

Fleisch: dünn, fast häutig, graubräunlich, alt auch gilbend; Geruch nach verdorbenem Mehl oder schwach ranzig, Geschmack mehlartig, mild, Nachgeschmack unangenehm kratzend

Sporenpulver: weiß

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Buntstielige Helmling erscheint gerne in Beständen alter Laubwälder, hier vornehmlich an älteren, verwitterten Eichenstubben, seltener an Buchen-, Kastanien-, oder Hainbuchenstümpfen. Aber auch außerhalb geschlossener Wälder kann man ihn finden, z. B. in Auenwäldern, an Waldlichtungen, Waldwegen, in Park-, oder Friedhofsanlagen. Das Hauptsubstrat bleibt aber auch dann die Eiche. Oft findet man ihn in starken Populationen büschelig wachsend, allerdings nicht aus einem Strunk, alle Hüte besitzen ihren eigenen Stiel; auch rasig, selten einzeln und in kleinen Gruppen erscheinend. Mycena inclinata ist ein reiner Saprobiont, der ausschließlich von Totholz lebt.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte



Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Mitunter kann der Rosablättrige Helmling (Mycena galericulata) mit dem Buntstieligen Helmling verwechselt werden. Er ist nicht nur einer der häufigsten seiner Gattung, sondern auch sehr formenreich. Sein Hut kann fast doppelt so groß werden, sein Stiel ist grau-/graubraun gefärbt, selten zur Basis gilbend, nie aber dreifarbig, bunt. Die Lamellen verfärben sich bei Reife rosa und sind am Grunde oft anastomosierend. Sein Geruch wird mit rettich- oder gurkenartig definiert.





Winterhelmling (Mycena tintinabulum, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Der Winterhelmling (Mycena tintinabulum) erscheint erst spät im Jahr, wenn Frost und Schnee schon im Anmarsch sind. Sein Hut glänzt speckig in grau-/tief graubraunen bis schwarzbraunen Farben und seine Stiele sind weißlichgrau ohne Gelbtönungen. Er wächst gedrängt büschelig, seine Stiele werden meist aus einer Pfahlwurzel gebildet.

Leicht verwechselbar mit dem Buntstieligen Helmling ist der Gelbstielige Nitrat-Helmling (Mycena renati). Bei genauer Analyse lässt sich die Art an ihrem rosa-gelbbräunlichen Hut sowie dem gold- bis orangegelben Stiel und dem charakteristischen Chlor-Geruch eindeutig vom Buntstieligen Helmling unterscheiden. Dazu erscheint der Gelbstielige Nitrat-Helmling meist in Wäldern auf morschen Buchenstämmen und Stubben mit basenreichen oder kalkhaltigen Böden.



Gelbstieliger Nitrat-Helmling (Mycena renati, Foto: Manfred Meuser) (xxl-Foto)

Giftigkeit bzw. Speisewert
Unter den zahlreichen Helmlingsarten gibt es keine Speisepilze. Die meisten Arten sind wie der Buntstielige Helmling ungenießbar, einige sind giftig, und bei vielen sehr kleinen Arten erübrigt sich die Frage nach dem Speisewert.

Erscheinungszeitraum
Die Haupterscheinungszeit ist der August bis Oktober. Im November lassen die sonst üppigen Populationen merklich nach.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Mycena inclinata gehört zu den häufigsten Helmlingen und ist in ganz Deutschland gut verbreitet.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW gibt es nach diversen Aufzeichnungen und Notizen kaum Verbreitungslücken.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2., 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Hornberg

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1991): Pilze der Schweiz, Band 3. Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil. Verlag Mycologia Luzern.

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München.

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon. Einhorn-Verlag E. Dietenberger GmbH, Schwäbisch Gmünd.

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2001): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 3 Ständerpilze: Blätterpilze I. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart

MICHAEL, HENNIG & KREISEL (1987): Handbuch für Pilzfreunde, Band III. Blätterpilze - Hellblättler und Leistlinge

RICKEN, A. (1915): Die Blätterpilze, Deutschlands, und der angrenzenden Länder, besonders Oesterreichs und der Schweiz.

RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

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