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Gelbgrünlicher Pustelpilz - Hypocrea aureoviridis PLOWRIGHT et COOKE 1880
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Schlauchpilze (Ascomycetes)
Überordnung:Kernpilzartige (Pyrenomycetes)
Ordnung:Kugelpilze (Sphaeriales)
Familie: Pustelpilzartige (Hypocreaceae)
Gattung:Kissenpustelpilz (Hypocrea)
Synonym:
Chromocrea aureoviridis (PLOWR. & COOKE) PETCH.

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten


(xxl-Foto)

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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Fruchtkörper (Stroma): 2-5 mm Ø, halbkugelig rundlich, flach bis prall kissenförmig, jung und unreif blass- bis pfirsichgelb, fein rau.
Reife und alte Fruchtkörper sind von den nadelkopfgroßen dunkelgrünen Perithecien, die den eigentlichen Pilz zeigen, grün bis olivschwärzlich stigmatisiert und durchfärbt. Das Stroma ist auf Dauer trocken bis pappig, nicht aber wie gewisse Hypocreaarten gelatinisiert.

Mikromerkmale: Asci 80-120 x 5-6 µm, erst 8- bei Reife 16-sporig. In Lugol- nicht reagierend, Sporen 3,5-6 x 3-5 µm, feinwarzig, unreif zunächst pantoffelförmig eingeschnürt-septiert, reif teilen sich die Sporen von der Mittelsepte zu 16 Sporen und liegen in abgewetzt-ovaler Form uniseriat im Ascus.

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Gelbgrünliche Pustelpilz ist ein Saprobiont der an verschiedenen morschen Laubhölzern und toten Ranken von Brombeere etc. vorkommt. Beobachtet wurde er vom Verfasser an feucht liegenden Eichen-, Hasel-, Kirschen-, Holunder- und Weidenästen. Vornehmlich in alten Laub- und Auenwäldern erscheinend.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Die Gattung der Pustelpilze Hypocrea zeichnet sich durch zahlreiche Arten aus. In Monographien oder diversen Fachbüchern werden bekannte Arten aufgelistet und beschrieben. Es gibt aber auch eine Reihe unbekannter Arten, bzw. unerforschter Spezies die von Gattungsspezialisten oft in Kulturen gezüchtet werden, damit sie in langwierigen Prozessen bestimmt werden können.
Da die meisten Sporenformen und Größen von Hypocrea-Arten generell erst 8- dann 16-sporig sind und nur geringfügige Abweichungen voneinander aufweisen (und daher für Amateurpilzkundler nur wenig aussagekräftig sind) werden sie hier nicht berücksichtigt.




Gelatinöser Kugel-Pustelpilz (Hypocrea gelatinosa, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Die wohl bekannteste, gleich große und häufigste Hypocrea-Art, ist der Gelatinöse Kugel-Pustelpilz (Hypocrea gelatinosa). Dieser wird seinem Namen durch sein gelatinisiertes Stromata gerecht. Dieses färbt sich bei Reife durch dunkelgrüne Perithecien gelblich-grün. Der Gelatinöse Kugel-Pustelpilz erscheint inner- und außerhalb von Laubwäldern an zahlreichen morschen, feucht liegenden Laubholzästen, Stubben und Zweigen.




Gelblicher Krusten-Pustelpilz (Hypocrea citrina, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Der Gelbliche Krusten-Pustelpilz (Hypocrea citrina) überzieht krustenförmig morsche Stubben, Strünke und oft auch den angrenzenden Boden. Seine Stromata breiten sich über mehrere cm² bis dm² blass- bis zitronengelb in flachen Überzügen aus. Darin reifen nadelkopfgroße, dunklere, pflastersteinförmige, gelbbraune Perithecien heran.




Porlingskissen-Pustelpilz (Hypocrea pulvinata, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Hypocrea pulvinata, der Porlingskissen-Pustelpilz bildet ähnliche flächige Polster und Perithecien wie Hypocrea citrina. Er erscheint überwiegend auf der Fruchtschicht alter Birkenporlinge, seltener auch auf anderen Porlingen.




Rotbrauner Scheiben-Pustelpilz (Hypocrea rufa, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Der Rotbraune Scheiben-Pustelpilz (Hypocrea rufa) bildet meist mehrere rotbraune, rundliche, krusten- oder kissenförmige Stromata die gerne auch zusammen fließen, aus. Darin reifen dunkelbraune, nadelkopfgroße Perithecien heran. Er fruchtet auf feuchtem Laub- und Nadelholz, das nicht selten von der grünspanfarbigen Anamorphe Trichoderma lignorum besetzt wird.




Rotbrauner Saft-Pustelpilz (Hypocrea tremelloides, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Ebenfalls gelatinös-glasig - ähnlich wie Hypocrea gelatinosa - erscheint Hypocrea tremelloides, der Rotbraune Saft-Pustelpilz. Seine 1-2 mm großen Stromata wachsen oft rasig-gedrägt zusammen. Durch die kurz aus den Stromata herausragenden Perithecien bekommen sie ein warziges Aussehen. Das Vorkommen dieses Kissenpustelpilzes ist an faulende Ahornstämme und -äste gebunden.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Kleine Ascomyceten werden als Speisepilze nicht berücksichtigt. Sie haben "nur" individuellen Liebhaberwert und werden zu wissenschaftlichen- und Kartierungsarbeiten aufgesammelt und bearbeitet.

Erscheinungszeitraum
Dieser und zahlreicher Hypocreaarten ist der Sommer bis zum Spätherbst.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Gelbgrünliche Pustelpilz ist in ganz Deutschland zerstreut verbreitet.

Verbreitung in NRW
In NRW scheint die Art nur ungenügend bekannt zu sein. Wahrscheinlich ebenso zerstreut verbreitet wie in den anderen Bundesländern verbreitet.

Eingesehene Literatur
BOLLMANN, A.; A. GMINDER; P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau Vol. 2

BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN (1981): Pilze der Schweiz, Band 1 Ascomyceten, S. 254-256

CETTO, B. (1993): funghi dal vero, vol. 7, S. 631-635

DENNIS, RWG. (1978): British Ascomycetes, S. 161-162

ELLIS, M. B. & J. P. ELLIS (1997): MICROFUNGI ON LAND PLANtS, An Identification Handbook, S. 29-30

HELFER, W. (1991): Pilze auf Pilzfruchtkörpern, Untersuchungen zur Ökologie, Systematik und Chemie, S. 29

JAHN, H. (1979): Pilze die an Holz wachsen, S. 62

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verlag

RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze, S. 664-666

SCHIEFERDECKER, K. (1954): Die Schlauchpilze der Flora von Hildesheim, S. 22

SCHMID, I. H. (1990): Ascomyceten im Bild, 1. Serie Nr. 30, 2. Serie Nr. 79

WINTER, G. (1887): Die Pilze Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. II Abteilung: Ascomyceten, (zweite Auflage 1963). S. 89, und S. 137-143


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

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