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Schwarzer Grabkäfer, Gestreifter Schulterläufer -
Pterostichus niger (SCHALLER, 1783)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 02.02.2014


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Laufkäfer (Carabidae)
Unterfamilie: Pterostichinae

Fotos (© Axel Steiner - conf. Klaas Reißmann)
Breckerfeld


(xxl-Foto)
14.09.2008

(xxl-Foto)
14.09.2008

(xxl-Foto)
14.09.2008
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Schwarz; Flügeldecken eher matt; größter Vertreter der Gattung Pterostichus; Fühler ab dem 5. Glied rötlich aufgehellt; auf den Flügeldecken nur Porenpunkte im dritten Flügeldeckenzwischenraum (meist auf jeder Flügeldecke 3); Klauenglieder unterseits OHNE Borsten; flugfähig; Fußenden bräunlich; breites Halsschild (an der Basis so breit wie am Vorderrand); Flügeldecken im letzten Drittel am breitesten und tief gestreift; Flügeldeckenstreifen gewölbt und kaum punktiert; das Männchen hat am Analsternit einen scharfen, in der Mitte winkelig erweiterten Längskiel



Die Halsschildseiten sind vor den Hinterecken mit deutlich konkavem Schwung versehen und mit einem kleinen aber deutlichen Schulterzähnchen versehen:



Körperlänge: 15,2-21,6 mm

Ähnliche Arten:

Pterostichus melanarius (ILLIGER, 1798): nur 13-17 mm groß; Klauenglieder unterseits MIT Borsten

...und andere Arten der Gattung Abax oder Pterostichus.
Lebensraum
In feuchten Laub- und Mischwäldern, aber auch auf feuchten Feldern, Feldgehölzen, an Ufern und in Heiden zu finden. Vom Flachland bis in eine Höhe von etwa 2000 m anzutreffen.

Biologie und Lebensweise
Pterostichus niger ist Nachts aktiv und geht dann auf die Jagd. Die Tiere jagen dabei nicht nur auf der Erdoberfläche und auf bodennahen Pflanzenteilen sondern auch bis 15-20 cm Tiefe IM Boden (SCHERNEY, 1959)!
Der Aktionsradius eines Laufkäfers der Gattung Pterostichus beträgt in 5 Wochen etwa 200 m (SCHERNEY, 1959). Der Käfer schlüpft im Herbst und pflanzt sich dann fort. Schwarze Grabkäfer überwintern als Larve und adulte Käfer.

Nahrung
Pterostichus niger ernährt sich räuberisch von Insekten (und deren Larven), Würmern und Weichtieren.
Im Gegensatz zu den meisten Carabus-Arten wird die Nahrung bei Pterostichus niger wohl nicht extraintestinal (Carabus-Käfer speien Enzymsekrete auf ihre Beute, deren muskuläre Bestandteile sich daraufhin vollständig zersetzen und eingesaugt werden) vorverdaut. Pterostichus niger beißt Fleischbrocken ab und erweicht die Nahrungsbrocken mit Hilfe von Sekrettropfen, bevor der unvollständig zersetzte Nahrungsbrei aufgenommen wird. In diesem Fall konnten noch vollständige Muskelfasern im Käfer nachgewiesen werden (SCHERNEY, 1959).
Große Pterostichus-Arten verzehren im Schnitt täglich eine Raupe - gerne auch vom Rapsweißling - und gelten damit für den Menschen als "sehr nützlich" (SCHERNEY, 1959).

Verbreitung in D/Welt
In Europa (in den Bergen häufig), lokal auch auf den Britischen Inseln, im Iran, Turkestan und Sibirien verbreitet. Der Gestreifte Grabkäfer kommt in Deutschland in allen Bundesländern vor und ist relativ häufig anzutreffen. Die deutschlandweite Verbreitungskarte (mit Schwerpunkt Bayern) von Pterostichus niger zeigt www.carabidfauna.de und eine norddeutsche Verbreitungskarte (mit Schwerpunkt Schleswig-Holstein/Niedersachsen) sehen Sie bei www.entomologie.de

Verbreitung in NRW
Der Gestreifte Grabkäfer ist auch in NRW häufig und weit verbreitet.
Im Hagener Raum konnte Michael Drees (E-Mail-Mitteilung vom 09.01.2013) die Art in lichten Wäldern ziemlich häufig nachweisen. Eine westfälische Verbreitungskarte von Pterostichus niger mit einigen Fundpunkten gibt es bei www.faunistik.de (Dr. Matthias Kaiser) zu sehen.

Benutzte Literatur
HURKA K. (1996): Carabidae of the Czech and Slovak Republics. Kabourek, Zlin. 563 S.

MÖLLER, G.; R. GRUBE & E. WACHMANN (2006): Der Fauna-Käferführer I - Käfer im und am Wald. Fauna Verlag, Nottuln. 334 S.

REITTER, E. (1908): FAUNA GERMANICA - Die Käfer des Deutschen Reiches, Bd. 1. K. G. Lutz' Verlag, Stuttgart.

SCHERNEY, F. (1959): Unsere Laufkäfer - ihre Biologie und wirtschaftliche Bedeutung. Die neue Brehm-Bücherei. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg. 79 S.

ZAHRADNIK, J. (1989): Der Kosmos-Insektenführer. 5. überarb. u. verb. Aufl., Franckh (Kosmos-Naturführer). Stuttgart. 320 S.

"Einfacher" Bestimmungsschlüssel:
Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN) (HRSG.) (1997): Laufkäfer. 158 S.

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Weitere Informationen zu Käfern (Coleoptera) im Internet

www.faunistik.de (Dr. Matthias Kaiser): Informationen zu den Laufkäfern Westfalens! Literatur, Verbreitungskarten usw.

www.carabidfauna.de: Datenbank mit Verbreitungskarten

AG Rheinischer Koleopterologen (www.koleopterologie.de): Die Seite zum Thema Käfer. Links, Veröffentlichungen, Termine, Fotogalerie


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