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Gemeiner Dunkler Schnurfüßer - Julus scandinavius (LATZEL, 1884)
Artenprofil von Peter Decker


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Schnurfüßer (Julida)
Familie: Schnurfüßer (Julidae)

Synonym:

Julus scandinavicus

Fotos (© Peter Decker)
Mainz-Hechtsheim (1), NSG Fulder Aue - Ilmen Aue (2)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
Präparat
Weibchen
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Große schwarze bis schwarzbraune Art mit hellbraunen Beinen. Teilweise auch bräunlich-gelbbraun mit schwarzem Rückenstrich. Die Flanken sind wolkig aufgehellt. Juvenile sind heller und die dunkleren Wehrdrüsen sind gut sichtbar. Wehrdrüsenausgänge berühren nicht die Naht. Die Prozonite (vorderer Teil der Rumpfringe) sind glatt und die Metazonite (hinterer Teil der Rumpfringe) sind gleichmäßig bis mäßig dicht gefurcht. Analklappen stark beborstet. Telsondorn (am letzten Segment) mit sichelförmigen, leicht nach oben gebogenen, hyalinen Fortsatz.



Schwanzende (Telson) von Julus scandinavius (Foto © Peter Decker)


Bei den adulten Männchen sind die Coxen (Hüften) des 2. Beinpaares zu einem gelblichen, distalen, löffelförmigen Fortsatz vergrößert. Dieser wird aber teilweise bei der Paarung abgefressen. Zudem ist das erste Beinpaar zweigliedrig, lappig ausgeprägt.



Männchen von Julus scandinavius (Foto © Peter Decker)


45-55 Segmente

Körperlänge:
Weibchen: 16-38 mm lang, 1,5-27 mm breit
Männchen: 15-29,5 mm lang, 1,4-2 mm breit

Lebensraum
Euryöke (= tolerant gegenüber Umweltschwankungen) Waldart, welche auch auf Kahlschlägen, in trockenen Waldgebieten, Erlenbrüchen und in Gebüschen vorkommt. Julus scandinavius kommt sowohl auf sauren als auch basischen Böden vor, es besteht aber eine Präferenz für saure Böden.

Biologie und Lebensweise
Julus scandinavius ist nachtaktiv, hat einen beachtlichen Aktionsradius und klettert dabei auch auf Bäume und in Gebüschen. Diese Art ist fast das ganze Jahr über anzutreffen, wobei der Aktivitätsgipfel und die Paarungszeit im Frühjahr liegt. Dann kommt es oft vor, dass sie auch massenhaft in Erscheinung treten und, besonders in waldnahen Siedlungen, in Häuser und Wohnungen eindringen. Bei der Paarung beißt sich das Weibchen an den löffelförmigen, distalen Fortsätzen der Coxen des 2. Beinpaares fest. Im Frühjahr legen die Weibchen dann auch ca. 150 Eier. Nach der Fortpflanzungszeit versterben die geschlechtsreifen Tiere. Nach 3 Jahren erreicht diese Art die Geschlechtsreife. Im Sommer findet man nur wenige adulte Tiere, sie treten erst wieder im Frühherbst auf.

Nahrung
Laubstreu und morsches Holz

Verbreitung in D/Welt
Der Gemeine Dunkle Schnurfüßer ist in ganz Deutschland verbreitet. In Europa: Frankreich, Schweiz, Belgien, Niederlande, Irland, Grossbritannien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Ungarn, Österreich, Tchechien, Slowakei.

Verbreitung in NRW
In ganz NRW verbreitet und häufig.

Benutzte Literatur

BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. - Synopses of the British Fauna 35: 1-242.

HAACKER, U. (1968): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38

SCHALLNASS, H.-J.; RÖMBKE, J.; BECK, L. (1992): Zur Biologie eines Buchenwaldbodens. 15. Die Doppelfüßer (Diplopoda). Carolinea 50: 145-170 - (ISSN: 0176-3997).

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). -Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm

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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.