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Kleiner Heller Glattsamenfüßer - Melogona voigtii (VERHOEFF, 1899)
Artenprofil von Peter Decker


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Chordeumatida
Familie: Chordeumatidae
Synonyme:


Microchordeuma voigtii (VERHOEFF, 1899)
Chordeumella voigtii (VERHOEFF, 1899)
Microchordeuma postglaciale (VERHOEFF, 1915)

Fotos (© Axel Steiner 1-5, Peter Decker 6)
Breckerfeld (1), Ennepetal (2-5), Lennebergwald (6)


(xxl-Foto)
Männchen

(xxl-Foto)
Weibchen
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Kleine schlanke graue, graugelblich, gelbbräunlich bis grünliche Art mit meist hell marmorierten Flanken. Die Ocellen sind tiefschwarz und in einem dreieckigen Haufen mit, im rechten Winkel zur Körperachse, maximal 4 Ocellen pro Reihe angeordnet. Die Fühler sind lang und dünn. Die Stirn und der Scheitel ist mit kurzen Borsten versehen. Das Collum (Kopfschild) ist klein und halbmondförmig. Die Rumpfsegmente sind glatt und zeigen nur ganz feine Nadelrisse. Auf den Metazoniten (hinterer Abschnitt der Rumpfsegmente) sitzen je 3 paar Borsten (Makrochaeten) auf kleinen Knötchen, welche beide an Größe zum Körperende zunehmen. Die 2 inneren Borstenpaare in einer Reihe und in der ersten Hälfte des Metazonites gelegen, das äußere Borstenpaar weiter nach hinten versetzt. Zum Körperende hin nähern sich die 2 versetzten Borstenreihen aneinander an. Die Jugendstadien zeigen allgemein ausgeprägtere Borsten. Die Coxalsäcke der hinteren Nebengonopoden (das verkürzte, verdickte Beinpaar am 8. Körperring, das vor dem ersten "echten" Beinpaar liegt) mit gelben Sperma, im Vergleich zu den mit schwärzlichen Sperma gefüllten Coxalsäcken der sehr ähnlichen Art Melogona gallica (Latzel, 1884). Im Gegensatz zu M. gallica sind auch nur 2 distale (vom Körper weg) Lappen an den hinteren Gonopoden vorhanden, von denen keiner deutlich in Richtung Körperende zeigt.


Gonopoden von Melogona voigtii (Präparat) (© Peter Decker)


Am Telson (letztes Körpersegment) befinden sich ein paar Spinngriffel:


Spinngriffel von Melogona voigtii (Präparat) (© Peter Decker)

30 Segmente

Körperlänge:
7-7,5 mm lang, 0,6-0,8 mm breit

Lebensraum
Melogona voigtii kommt vor allem in Wäldern vor, aber auch in Gebüschen und Gärten. Teilweise ausgeprägt synanthrop (an vom Menschen geprägte Lebensräume angepaßt). Die Art bevorzugt Kalkgebiete.

Biologie und Lebensweise
Die geschlechtsreifen Tiere dieser einjährigen Art treten von Ende Oktober bis Anfang Juni auf. Das Aktivitätsmaximum ist im Frühjahr. Die Art findet man bereits bei der ersten Erwärmung im Frühjahr, teilweise sogar unter Schnee. Die relativ geringe Bindung von Melogona voigtii an Wälder deutet darauf hin, dass sie vermutlich eine höhere Trockenheitsresistenz besitzt, als die übrigen Arten der Familie.

Nahrung
Vermutlich Laubstreu.

Verbreitung in D/Welt
In ganz Deutschland verbreitet. Außerdem in Belgien, den Niederlanden, England, Dänemark, Schweden, Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz.

Verbreitung in NRW
Bisher nur 2 Funde: Garten in Bonn und Dikopshof bei Bonn. Wahrscheinlich ist die Art aber in NRW weiter verbreitet.

Benutzte Literatur

HAACKER, U. (1968): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm

Internet: www.faunaeur.org


Zur Buchliste weiterer interessanter Tausendfüßler-Bücher auf www.natur-in-nrw.de

Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.