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 Zweizähniger Schwarz-Getüpfelter Schnurfüßer -
Choneiulus palmatus (NEMEC, 1895)
Artenprofil von Peter Decker


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Julida
Familie: Blaniulidae

Synonym:

Choneiulus palmatus (VERHOEFF, 1891)

Fotos (© Peter Decker)
Gewächshaus des botanischen Gartens Mainz


(xxl-Foto)
Weibchen
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Gräulich braune dünne Art mit fast schwarzen Wehrdrüsen. Die Juvenilen sind heller gefärbt. Der Körper wirkt rosenkranzförmig, da die Prozonite (vorderer Abschnitt der Rumpfsegmente) gegenüber den Metazoniten (hinterer Abschnitt der Rumpfsegmente) leicht eingeschnürt sind. Die Metazonite werden von je 14 bis 20 langen Borsten gesäumt, welche deutlich länger sind als der Metazonit. Die Ocellen sind in einer nach unten gebogenen Reihe angeordnet. Bis zum Stadium VII besitzen die Tiere eine Ocelle weniger als die Nummer des Stadiums. Ab dem ersten Adultstadium VIII besitzen die Tiere 7 Ocellen, späater maximal 8. Die Größe der Ocellen nimmt von hinten nach vorne zu. Die Backenlappen der Männchen sind in 2 Zähne ausgezogen, welche durch eine halbmondförmige Bucht getrennt sind. Der vordere Zahn ist größer als der hintere. Auf den Analklappen befinden sich je 2 Borsten. Auf den Innenseiten der Laufbeine befinden sich, bis auf das zweite und die letzten Beine, an Postfemur und Tibia je 2 dolchartige hyline Fortsätze. Durch den Besitz von mehr als 10 Borsten pro Metazonit und deren Länge lässt sich die Art ganz gut von den ähnlich aussehenden Arten Proteroiulus fuscus und Nopiulus kochii unterscheiden.

30-59 Segmente.


Kopf von Choneiulus palmatus (Präparat) (© Peter Decker)




Körpersegmente von Choneiulus palmatus (Präparat) (© Peter Decker)




Weiblicher Telson von Choneiulus palmatus (Präparat) (© Peter Decker)


Körperlänge:
Männchen: 5-15 mm lang, 0,3-0,5 mm breit
Weibchen: 6-12 mm lang, 0,4-0,6 mm breit

Lebensraum
Synanthrope Art (= an vom Menschen geprägte Biotope gebunden), welche vor allem in Gewächshäusern, Gärtnereien, Gärten und auf Kirchhöfen, unter morschem Holz und unter Laub vorkommt.

Biologie und Lebensweise
Choneiulus palmatus ist stark an synanthrope Biotope gebunden und meidet naturnahe Biotope. Evetuell nur im Westen von Deutschland natürliche Vorkommen. Wahrscheinlich eine wärmebedürftige Art. Wurde in Hamburg-Horn auf dem Ast eines Apfelbaumes gefunden.

Nahrung
Als Nahrung dient wahrscheinlich Laubstreu und Holz.

Verbreitung in D/Welt
Verstreute Vorkommen in Deutschland. Nach Osten hin immer mehr an synanthropen Orten. Außerdem in Italien, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Belgien, Grossbritanien, Irland, Island, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Polen, Tschechien, Lettland, Rumänien, Ungarn und Russland.

Verbreitung in NRW
Bisher nur ein Fund in einem Gewächshaus in Köln-Lindenthal. Wahrscheinlich in NRW häufiger an solchen Plätzen zu finden.

Benutzte Literatur

BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. - Synopses of the British Fauna 35: 1-242.

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm

THIELE, H.-U. (1968): Die Diplopoden des Rheinlandes. - Decheniana 120: 343-366 - (ISSN: 0366-872X).


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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.