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Europäischer Maulwurf - Talpa europaea LINNAEUS, 1758
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Ordnung: Insektenfresser (Insectivora)
Familie: Maulwürfe (Talpidae)

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld


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Besondere Merkmale


Der Maulwurf ist mit seinem dunkelgrauen samtweichen Fell, dem walzenförmigen Körper, den unsichtbaren Ohren, den winzigen mohnkorngroßen Augen (Foto 4), der rüsselförmigen Schnauze und den riesigen Grabschaufeln mit den langen Krallen (Foto 3) einfach unverwechselbar. Ein weiteres Merkmal ist sein kurzer 2-3,5 cm langer behaarter Schwanz:



Die muschellosen im Pelz verborgenen Ohrenöffnungen sind mit Hilfe einer Hautfalte verschließbar.
Die kräftigen Vorderbeine sind als Spezialwerkzeug zum Graben ausgebildet. Sie sind kräftig, schaufelförmig und an der Körperseite angebracht. Mit diesen "Schaufelbaggern" kann der Maulwurf das 32-fache seines Körpergewichts anheben!

Körperlänge: 11,5-17 cm
Gewicht: 65-120 g

Lebensraum
Der Maulwurf führt sein meist unterirdisches Dasein in lockeren, fruchtbaren, gut bewachsenen Böden auf Wiesen, Weiden, Laubwald und teilweise auch auf Äckern. Sie meiden aus naheliegenden Gründen sowohl sehr feuchte als auch sehr sandige Böden.

Biologie und Lebensweise

Er gräbt ein weit verzweigtes Gangsystem dicht unter der Oberfläche. Die Abraumerde wird in Form der bekannten und vielerorts unerwünschten Maulwurfshügel aufgehäuft. Der Maulwurf ist tag- und nachtaktiv. Die aktiven Zeiten dauern ca. 4,5 Stunden und die dazwischenliegenden Ruhepausen 3,5 Stunden.
Er kann gut schwimmen und kann piepsende, zwitschernde und zischende Geräusche von sich geben.
Der Maulwurf kann in seinen Gängen vor- und rückwärts laufen, da sich seine Körperbehaarung in alle Richtungen umlegen läßt. Maulwürfe machen keinen Winterschlaf und müssen sich in der kalten Jahreszeit in tiefere (= nicht gefrorene) Erdschichten zurückziehen. Sie sind Einzelgänger und kommen nur während der Paarung, die von März-August stattfindet mit anderen Maulwürfen zusammen.
Das kugelige Nest wird ca. 50 cm unter der Erdoberfläche in einer mit Blättern und Moos ausgepolsterten Höhle angelegt. Von dieser Maulwurfsburg gehen mehrere Gänge ab, die zu Ausweichnestern führen.

Die Tragzeit beträgt ca. 4 Wochen. Pro Jahr bekommen Maulwürfe im Mai in 1 (-2) Würfen 2-6 Junge. Diese öffnen nach 22 Tagen die Augen. Sie werden ca. 4-5 Wochen gesäugt, bevor sie das Nest verlassen. Im folgenden Jahr sind sie geschlechtsreif. Maulwürfe werden maximal 5 Jahre alt.

Der Name Maulwurf hat nichts mit "Maul" zu tun, sondern stammt vom althochdeutschen "Moltewurf" (Molte = Erde) ab.

Maulwurfschutz:
Der Maulwurf genießt leider keine uneingeschränkte Beliebtheit.
Er hinterläßt auf Rasenflächen seine das ästhetische Bild störenden Erdhügel, kann beim Wühlen Pflanzenwurzeln beschädigen und frißt Mengen an Regenwürmern, die bekannterweise sehr wichtig für eine gesunde Bodenstruktur sind.
Dennoch steht das Tierchen in Deutschland seit 1988 völlig zu Recht unter ganzjährigem Schutz! Der Artenschutz verbietet explizit jegliches Töten der Tiere. Neben Regenwürmern vertilgen Maulwürfe auch Unmengen an Insekten und deren Larven, die auf den Nutzflächen der Gärtner und Landwirte großen Schaden anrichten können.

Neben uneinsichtigen Menschen gehören Eulen, Greifvögel, Raben, Störche, Marder, Füchse, Katzen und Hunde zu den natürlichen Feinden der Maulwürfe.

Nahrung
Der Maulwurf ernährt sich von Regenwürmern, Insektenlarven, Schnecken, Spinnen und Tausendfüßlern. Die Nahrungstiere findet der Maulwurf meist bei seinen Kontrollgängen durch sein unterirdisches Gangsystem. Kontrolliert werden die Gänge alle 3-4 Stunden. Im Winter legt er sich Vorratskammern mit lebenden Regenwürmern an, die er mit einem gezielten Biß bewegungsunfähig macht. In solchen Vorratskammern sind schon 18 Engerlinge und 1280 Regenwürmer gefunden worden, die zusammen mehr als 2 kg wogen. Pro Tag frißt jeder Maulwurf ca. das eigene Gewicht (= 65-120g) an Nahrung.
Der Maulwurf wird durch seinen guten Erschütterungs-, Gehör- und Tastsinn geleitet.

Verbreitung in D/Welt
Der Maulwurf ist in ganz Deutschland verbreitet und in seinem Bestand nicht gefährdet, genießt aber dennoch absoluten Artenschutz! In Europa kommt er von England (nicht in Irland) über Südschweden östlich bis zum Ob und von Spanien über Norditalien und den Norden der Balkanhalbinsel bis zum Kaukasus und dem Kaspischen Meer vor.

Verbreitung in NRW
Der Maulwurf ist in ganz NRW verbreitet und in seinem Bestand nicht gefährdet, genießt aber dennoch absoluten Artenschutz!

Benutzte Literatur
BERGER, Z.; DOBRORUKA, L. (1985): Säugetiere Europas - Kosmos-Naturführer, Stuttgart: Franckh. 189 S.

GRZIMEK, B. (HRSG.) (1980): Grzimeks Tierleben, Band 10, Säugetiere 1 - Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co.KG, München - S.217-226.


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Weitere Informationen zum Maulwurf (Talpa europaea) im Internet

Wikipedia: Weitere Informationen und Fotos über den Maulwurf.

Russische Seite: Detailaufnahmen des Maulwurfschädels

NABU: Informationen, Download eines 4-seitigen Textes

natur-lexikon.com: Informationen zum Maulwurf