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Gewöhnliche/Große Winkelspinne, Hausspinne - Eratigena átrica C. L. KOCH, 1843
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 18.09.2016


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Trichterspinnen (Agelenidae)

Synonyme:

Tegenaria atrica

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld



(xxl-Foto)

Männchen
01.10.2010


(xxl-Foto)

Männchen
29.08.2016


(xxl-Foto)

Männchen
01.10.2010
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich


(xxl-Foto)

Männchen
29.08.2016


(xxl-Foto)

Männchen
29.08.2016


(xxl-Foto)

Weibchen
27.01.2006
Besondere Merkmale
Diese langbeinige Spinnenart fällt im Haus oft unangenehm auf, weil sie nicht in der Lage ist sich ohne Hilfe aus glattwandiger Umgebung (Waschbecken, Dusche...) zu befreien.



Große Winkelspinne in Badewanne (© Axel Steiner, 15.09.2016, xxl-Foto bei Bildklick)


Die Große Winkelspinne hat eine hellbraune Grundfärbung mit dunklen Zeichnungen. Auf dem Vorderkörper befinden sich zwei breitere dunkle (unterbrochen durch hellere Anteile) Längsbinden, die in der Mitte durch einen helleren (gelblichen) Abschnitt voneinander getrennt sind.


Männliche Große Winkelspinne (© Axel Steiner, 29.08.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Der dicht behaarte Hinterkörper wird von einem Muster aus dunklen und hellbraunen Flecken geziert. Männchen und Weibchen unterscheiden sich in der Färbung nicht wesentlich. Die braunen Beine sind mit langen Haaren, aber ohne Flecken versehen.



Makroaufnahme einer männlichen Großen Winkelspinne: Gut erkennbar die Pedipalpen
(© Axel Steiner, 29.08.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Die Beinlänge erreicht beim Weibchen fast doppelte und beim Männchen sogar dreifache Körperlänge. Aufgrund der enormen Beinlänge können Winkelspinnen sehr schnell laufen.



Rücken- u. Bauchansicht einer weiblichen Großen Winkelspinne (© A. Steiner)


Anhand der charakteristischen Epigyne (Chitinstruktur über der weiblichen Geschlechtsöffnung) können ebenfalls andere Arten ausgeschlossen werden:


Epigyne: Links Originalfoto (© A. Steiner), Rechts: © Museum Koenig (ZFMK) Spinnenkurs)



Große Winkelspinne: Frontalansicht mit Cheliceren (© A. Steiner)


Ähnliche Arten:
Die beiden Westeuropäischen Arten Tegenaria saeva und Tegenaria gigantea sind nur anhand von Genitalmerkmalen von dieser Art zu trennen. Tegenaria ferruginea weist ein helleres Färbungsmuster und eine andere Sternumzeichnung auf und Tegenaria domestica ist deutlich kleiner und besitzt nicht die deutlich abgetrennte hellbraun-dunkelbraune Körpermusterung.

Körperlänge: Männchen: 10-15 mm; Weibchen: 12-18 mm

Lebensraum



Männliche Große Winkelspinne (© Axel Steiner, 29.08.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Die Große Winkelspinne lebt gerne in Gebäuden aller Art, im Freiland an Felsen, in Höhlen und in Wäldern unter Steinen.

Biologie und Lebensweise
Diese nützliche Hausspinne dezimiert die Insekten im Haus und kann bis zu 7 (!) Jahre alt werden.
Eratigena atrica baut ihr Trichternetz im Haus zwischen Gerümpel oder an Fensternischen und jagt hauptsächlich nachts. Dann setzt sie sich lauernd auf ihr Gespinst. Tagsüber versteckt sie sich meist in ihrer Gespinströhre.



Große Winkelspinne in ihrem Netz (© Axel Steiner, 29.08.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Die friedliche Paarung (das Männchen braucht nicht um sein Leben zu fürchten) dauert mehrere Stunden. Im Verlauf der Paarung nähert sich das Männchen unter heftigen Bewegungen der Taster und des Hinterleibs dem Weibchen.



Pedipalpen der männlichen Großen Winkelspinne (© Axel Steiner, 15.09.2016, xxl-Foto bei Bildklick)

Dann wird der Taster in die Epipyne eingeführt und das Samenpaket übergeben. Um den anderen Taster einführen zu können muß das Männchen über das Weibchen hinübersteigen und von der anderen Seite tätig werden.



Makro einer männlichen Großen Winkelspinne (© Axel Steiner, 25.09.2001, xxl-Foto bei Bildklick)

Die adulten (= ausgewachsenen) Männchen findet man im Sommer, die Weibchen ganzjährig.



Große Winkelspinne in Badewanne (© Axel Steiner, 15.09.2016, xxl-Foto bei Bildklick)


Nettes am Rande...
BELLMANN (1984) schreibt über die Furcht eines anderen Spinnenforschers (Bristowe) vor dieser Spinnenart "Auch das einmal von ihm angewandte, bewährte Rezept dagegen, nämlich eine Tegenaria zu essen, habe bei ihm keine nachhaltige Wirkung gezeigt." ;-)))

Nahrung
Zur Nahrung der Großen Winkelspinne gehören Insekten, Asseln und alles was sich in ihr Netz verirrt oder was erjagt werden kann.

 

Jungtier einer Großen Winkelspinne (© Axel Steiner, 14.01.2006, xxl-Fotos bei Bildklick)

Verbreitung in D/Welt
Das Verbreitungsmuster der häufig anzutreffenden Großen Winkelspinne zeigt im Süden und Norden Deutschlands größere (Nachweis-) Lücken: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
In NRW ist die Große Winkelspinne sehr weit verbreitet und häufig in Häusern anzutreffen.

Benutzte Literatur
BAEHR, B. (1987): Welche Spinne ist das?: Kleine Spinnenkunde für jedermann. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 128 S.

BELLMANN, H. (1984): Spinnen: beobachten, bestimmen. J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen - 160 S.

BELLMANN, H. (1997): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos-Verlag, Stuttgart - 304 S.

HEIMER, S. & W. NENTWIG (1991): Spinnen Mitteleuropas. Paul Parey Verlag, Berlin.

JONES, D. (1990): Der Kosmos-Spinnenführer: über 350 mitteleuropäische Spinnen und Weberknechte. 4. Aufl. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 320 S.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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