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Uhu - Bubo bubo (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 01.03.2017


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eulen (Strigidae)

Fotos (© Kevin Winterhoff (1-5), Ralf Steinberg (6))
Hagen (1-4), captive (5)


(xxl-Foto)
22.05.2009
Weibchen mit Igel

(xxl-Foto)
18.06.2012
Jungvogel

(xxl-Foto)
19.06.2012
dösender Jungvogel
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
09.07.2010

(xxl-Foto)
02.01.2010

(xxl-Foto)
14.05.2010
Besondere Merkmale
Weltweit größte Eulenart; massiger Körper; dicker Kopf; auffällige etwa 8 cm lange Federohren; große leuchtend orangegelbe Augen; Gefieder oberseits rostbraun mit dunkler Fleckung und Bänderung; unterseits heller rostfarben mit dunkelbrauner Längsfleckung und feiner dunkler Querzeichnung; relativ kurzer Schwanz

Weibchen: deutlich größer und schwerer und mit breiterem Körperbau



Uhu (© Kevin Winterhoff, captive, 02.01.2010)


Beim Rufen hält der Uhu seinen Schnabel geschlossen während sich die dann sichtbare weiße Kehle aufbläht. Seine gar nicht einmal so lauten Rufe, die im Abstand von etwa 8 Sekunden wiederholt werden, sind dennoch bis zu 5 km weit zu hören. Das Weibchen antwortet dem Männchen in einer etwas höheren Stimmlage. Den Ruf des Uhus, der auch für seinen deutschen und wissenschaftlichen Namen verantwortlich ist, können Sie sich hier anhören: www.vogelwarte.ch - Vögel der Schweiz.

Die kompletten Steuerfedern vom Uhu inkl. der Oberschwanzdecken zeigt dieses Foto von Sylvia Urbaniak, Greifvogelhilfe Mönchengladbach (größere Ansicht bei Fotoklick):


Weitere Fotos der Federn des Uhu können Sie sich hier anschauen: www.federbestimmung.de

Körperlänge: Männchen: ca. 61 cm; Weibchen: ca. 67 cm
Flügelspannweite: Männchen: ca. 157 cm; Weibchen ca. 168 cm
Flügellänge: 43-45 cm (Männchen); 46-51 cm (Weibchen)
Gewicht: Männchen: 1600-2100 g; Weibchen: 2200-3200 (-4200) g

 

Uhu mit 2 Jungen (© Ralf Steinberg, 21.05.2010, xxl-Fotos per Bildklick).

Ähnliche Arten:

Waldkauz (Strix aluco): 38 cm; rundköpfig, komplett schwarze Augen, keine langen Federohren, größer, plumper, kurzflügeliger

Sumpfohreule (Asio flammeus): 38 cm; sehr ähnlich! jedoch kurze "Mausohren", schlankere spitzere Flügel, die Bänderung auf der Unterseite reicht nicht bis zum Bauch, weiße Flügelhinterkanten, schwarze Flügelspitzen

Waldohreule (Asio otus): auch mit Federohren - aber mit knapp 36 cm nur etwa halb so groß und schlanker



Verwechslungsart Waldohreule (© Dieter Ackermann)

Den Größenunterschied zwischen Uhu (unten) und Waldohreule (oben) macht auch dieser Vergleich der Armschwingen sehr deutlich. Foto von Sylvia Urbaniak, Greifvogelhilfe Rheinland (größere Ansicht bei Fotoklick):



Lebensraum
Uhus sind sehr anpassungsfähig, bevorzugen aber zum Brüten störungsfreies, felsiges Gelände, wie es z. B. in Steinbrüchen zu finden ist. Reichgegliederte Landschaften, die ganzjährig gute Nahrungsquellen bieten, Waldgebiete mit Lichtungen oder felsige Gebirge stellen weitere geeignete Lebensräume dar. In der Nähe sollten sich Wasserstellen (auch Flüsse oder Seen) befinden, die für die Nahrungssuche und Wasseraufnahme genutzt werden. Eine regengeschützte Nische oder Höhle mit freier Anflugmöglichkeit stellt ebenfalls eine wichtige Grundbedingung dar.

Eine einzige große Störung kann bereits dafür sorgen, dass das Weibchen sein Gelege aufgibt.



 
 

Uhu-Habitat "Steinbruch" im Umkreis von Stolberg (© Axel Steiner, 19.05.2012 (1), 05.03.2011 (2-5), xxl-Fotos per Bildklick).

Sein Jagdgebiet umfasst 5 bis knapp 40 km² und kann sich mit Nachbarrevieren überschneiden. Während der Jagd entfernt sich der Uhu maximal 5 km vom Horst. Während der Brutzeit wird jedoch nur ein etwa 50 ha großes Revier gegen Eindringlinge verteidigt. Wobei der Uhu meist gegenüber seinen Artgenossen relativ tolerant ist und Streitigkeiten eher auf akustischer Ebene austrägt.

Biologie und Lebensweise
Uhus leben tagsüber sehr zurückgezogen und ruhen meist gut getarnt in Felsnischen oder in Baumkronen.

 
  

Uhus sind in erster Linie nacht- und dämmerungsaktiv. Das bedeutet für den Naturfotografen gegen Müdigkeit und wenig Licht anzukämpfen und viel Geduld zu haben. Das erste Bild zeigt das charakteristische Flugbild eines Uhus mit seinem dicken Kopf und den breiten Flügeln (© Kevin Winterhoff, 22.06.2012 / 22:30 Uhr (1), 01.06.2012 / 22:50 Uhr (2), 22.06.2012 / 22:28 Uhr (3), 19.06.2012 – 05:10:02 (4), 16.07.2010 – 22:06 Uhr (5); xxl-Fotos per Bildklick)

Uhus werden von anderen Krähen- oder Greifvogelarten "gehasst". Dabei werden sie oft von sehr viel kleineren Vogelarten, wie hier einem Eichelhäher, attackiert. Dieses Phänomen wurde früher für die Jagd auf Krähen- oder Greifvögel genutzt ("Hüttenjagd"). Ein weit sichtbarer angeketteter Uhu sorgte dabei unfreiwillig als Lockvogel.



Bei diesem Uhu-Weibchen und dem mutigen Eichelhäher ist jede Menge Hass im Spiel
(© Kevin Winterhoff, 17.05.2009, xxl-Foto per Bildklick)



Uhu (© Kevin Winterhoff, captive, 19.03.2012)

Ab dem Herbst finden sich die meisten Uhu-Pärchen bereits während der Herbstbalz und die Reviergrenzen werden abgesteckt. Die Frühjahrsbalz beginnt ab Februar/März. Das Weibchen beginnt dann meist schon ab März mit der Eiablage. Die Eier werden im Abstand von etwa 3-4 Tagen gelegt. Nach etwa 34 Tagen schlüpfen die Jungen und werden dann die nächsten ca. 3 Monate von den Elterntieren ernährt. Das Weibchen wird während der But vom Männchen gefüttert. Dabei wird die Beute oft an einem Übergabeplatz abseits vom Nistplatz übergeben.
Uhus verfolgen unterschiedliche Jagdstrategien. Von einer Warte aus werden Mäuse, Igel oder Fische gejagt. Im niedrigen Pirschflug werden z. B. Kaninchen, Hasen oder Enten erbeutet. Frösche werden am Boden im raschen Lauf zur Strecke gebracht.

Die kräftigen Vögel können Beute bis zu einem Gewicht von etwa 3 kg im Flug transportieren.



Uhu (© Kevin Winterhoff, captive, 19.03.2012)


 
 

Flugaufnahmen vom Uhu "Hugo" der Falknerei Heinrich von Morungen. Aufgenommen im Rahmen einer Flugshow während eines Mittelalterfestes am Schloss Werdringen (Hagen) (© Axel Steiner, 21.08.2005, xxl-Fotos per Bildklick).

Uhus sind trotz ihrer Körpergröße geschickte und wendige Flieger. Sie fliegen mit langsamen, kraftvoll rudernden, relativ flachen Flügelschlägen. Auch den Gleitflug beherrschen sie und unterscheiden sich dann vom Flugbild des Bussards durch den größeren Kopf und die stärker gebogenen Flügel. Die Federohren werden im Flug angelegt. Aufgrund ihrer "schallgedämpften" Federn können sie nahezu lautlos fliegen und ihre Beute überraschen.

Nest: In Abwesenheit von Steilhängen können im Flachland auch alte Greifvogel- oder Graureiher-Horste genutzt werden. Bruten am Boden am Stammfuß von Bäumen konnten ebenso wie gelegentliche Gebäudebruten beobachtet werden. Das Nest besteht meist aus einer flachen Mulde ohne extra herbeigeschafftes Nistmaterial.

Eier: (1-)2-3(-6); Größe: ca. 59,8 x 49,5 mm; Gewicht: 80 g; kugelig, leicht glänzend weiß; ziemlich glatt mit kleinen Grübchen

Brutdauer/Brutpflege: Nach 34 Tagen schlüpfen die Jungen mit einem Gewicht von ca. 60 g.



Uhu-Weibchen füttert Jungen. Zunächst muss die Beute vom Weibchen noch in kleinen Stücken an die Jungen gereicht werden. Erst ab der dritten Lebenswoche können die Jungen selber ganze Mäuse verspeisen. (© Kevin Winterhoff, 22.05.2009, xxl-Foto per Bildklick)

Nestlingsdauer: Jungvögel können im Alter von 52 Tagen kurze Flüge unternehmen und frühestens mit ca. 80 Tagen eigenständig Beute erjagen. Volle Beutefanghandlungen mit sicherem Töten erfolgt erst ab dem 145. Tag. Bis dahin werden die Jungvögel noch von den Eltern ernährt. Ab September verlassen die Jungvögel dann das Brutrevier ihrer Eltern.
Es findet nur eine Jahresbrut statt.

 
 
 
 
 
 


Uhu-Jungvögel sind bereits nach wenigen Wochen am Körper voll befiedert.
Am Kopf sind aber auch dann immer noch Dunen zu sehen und die Federohren sind nur ansatzweise erkennbar.
(© Kevin Winterhoff, 01.06.2009 (1), 15.06.2010 (2), 24.05.2009 (3), 10.06.2010 (4), 17.04.2010 (5 - Nistmulde), 01.06.2009 (6 - Tarnung), 09.07.2010 (7), 16.07.2010 (8), 21.06.2010 (9), 24.06.2010 (10), 14.07.2009 (11), 04.07.2009 (12), xxl-Fotos per Bildklick)

Uhus haben aufgrund ihrer Körpergröße und der respekteinflößenden Krallen kaum natürliche Feinde. Werden Sie jedoch in die Enge getrieben nehmen sie mit gespreizten Flügeln in Form eines halbkreisförmigen Flügelrads eine bedrohliche Abwehrhaltung ein, reißen die Augen auf und fauchen.

 

Die außergewöhnliche Sehkraft und die großen Augen des Uhus, mit denen sie auch noch sehr gut bei Nacht sehen können, spiegeln sich auch in Schulungspräparaten wieder, die der wissenschaftlichen Ausbildung von Schülern und Studenten dienen
(Fotos © Sylvia Urbaniak, xl-Fotos per Bildklick).

Wenn Uhus einmal ein Brutrevier besetzt haben bleiben sie ihm in der Regel treu. Die Jungvögel machen sich, wenn sie selbständig geworden sind, auf die Suche nach einem eigenen Revier. Bei dieser Suche können sie Entfernungen von weit mehr als 100 km überwinden.
Während etwa 70% aller Uhus bereits im ersten Lebensjahr sterben, wurde dem ältesten Freiland-Uhu über seinen Ring ein Alter von 27 Jahren bescheinigt. Bei in menschlicher Obhut gehaltenen Uhus konnte sogar ein Alter von 40 Jahren erreicht werden.

Uhus sind heutzutage weniger durch Jagd, aber durchaus durch andere menschliche Aktivitäten bedroht. Erhebliche Störungen an den Brutplätzen können z. B. durch Klettersportler, unsachgemäßes Geocaching oder andere Outdoor-Sportler (u. a. Mountainbiker, Motocross-Fahrer) ausgeübt werden. Empfindliche Verluste treten auch an Stromleitungen, Windkrafträdern oder im Schienen- und Straßenverkehr auf.


Röntgenbild eines tot aufgefundenen Uhu. In diesem Fall sollte die Todesursache geklärt werden.
Es wurde jedoch keine Munition gefunden (© Andreas Koch, 07.04.2012, xxl-Foto per Bildklick).

Nahrung
Je nach Häufigkeit der vorherrschenden Beutearten gehören Igel, Mäuse, Ratten, Wildkaninchen, Feldhasen, Rehkitze, Vogelarten (gerne Ringel- und Haustauben), Fledermäuse, Fische oder Grasfrösche zum Beutespektrum des Uhus. Zur Nahrung des Uhu zählen auch andere Eulenarten, wie z. B. Waldkauz und Waldohreulen. Auch Greifvögel werden vom Uhu erbeutet, sodass diese den Umkreis von Uhu-Brutplätzen meiden. Das Nahrungsspektrum kann anhand der Beutetierrückstände in den Gewöllen näher untersucht werden. Insgesamt konnten bisher 53 Säugetier- und 177 Vogelarten als Uhu-Beute nachgewiesen werden (BAUER et al., 2012).
Im Winter wird ausnahmsweise auch Aas gefressen.
Ein erfolgreiches Brutpaar hat einen Nahrungsbedarf von etwa 170-223 kg Beute-Frischgewicht pro Jahr.

Gewölle: sehr groß; durchschnittlich 72 mm lang und 34 mm dick




Für viele Tiere stellt auch ein Uhu-Jungvogel eine erhebliche Lebensgefahr dar (© Kevin Winterhoff, 17.07.2010, xxl-Foto per Bildklick)



So könnte der letzte Moment im Leben einer Maus aussehen... (© Kevin Winterhoff, 08.03.2012, captive, xxl-Foto per Bildklick)



Die furchterregenden Krallen eines Uhus - fotografiert an einem tot aufgefundenen Exemplar (© Andreas Koch, xxl-Foto per Bildklick)

Die Beute wird durch Biss aber auch durch kräftiges Walken und Kneten mit den krallenbewehrten Füßen getötet.



Die großen Pupillen zeigen es an. Dieser Uhu-Jungvogel ist bei Nacht unterwegs
(© Kevin Winterhoff, 15.06.2010 / 22:13 Uhr, xxl-Foto per Bildklick)



Freßplatz ("Rupfkanzel") eines Uhu u. a. auch mit Igelbälgen
(© Axel Steiner, Steinbruch bei Stolberg, 05.03.2011, xxl-Foto per Bildklick)


Der Uhu würgt unverdauliche Beutebestandteile wie Haare, Federn, Knochen, Krallen, Schnäbel und Zähne in Form von Gewöllen wieder aus. Im hier gezeigten stattlichen Gewölle eines Uhus erkennt man deutlich u. a. den bekrallten Fuß eines Vogels. Die Gewölle besitzen eine Länge von ca. 4 bis 13 cm (durchschnittlich um die 7 cm) und einen Durchmesser von durchschnittlich gut 3 cm.
Foto von Sylvia Urbaniak, Greifvogelhilfe Rheinland (größere Ansicht bei Fotoklick):



Verbreitung in D/Welt
engl. = Eagle-Owl (= Adlereule)

Der Uhu kommt in seinem Verbreitungsgebiet in ca. 20 Unterarten vor. Insgesamt ist er von Südwesteuropa und Nordafrika über Mittel- und Nordeuropa bis nach Ostsibirien und Sachalin und südöstlich bis Arabien, Indien und Südchina verbreitet. Auf den Britischen Inseln und im Norden Frankreichs fehlt er.

 
 

Uhu "Hugo" der Falknerei Heinrich von Morungen. Aufgenommen im Rahmen einer Flugshow während eines Mittelalterfestes am Schloss Werdringen (Hagen) (© Axel Steiner, 21.08.2005, xxl-Fotos per Bildklick).

Die langen Federohren werden je nach Stimmungslage aufgestellt (Erregung) oder auch an den Kopf angelegt (Ruhe).



Uhu "Hugo" der Falknerei Heinrich von Morungen. Aufgenommen im Rahmen einer Flugshow während eines Mittelalterfestes am Schloss Werdringen (Hagen) (© Axel Steiner, 21.08.2005).

Uhus wurden lange Zeit aus Aberglauben (Totenvogel bzw. böses Omen für Hunger, Tod und Verderben) verfolgt. Nach zwischenzeitlich gravierenden Bestandseinbrüchen haben sich die Bestände des Uhus aber inzwischen aufgrund von Schutzmaßnahmen, wie z. B. Auswilderungsprojekten, wieder erholt. In den 60er Jahren gab es in ganz Deutschland nur noch etwa 40 Brutpaare.
In Deutschland kann man zurzeit wohl von ca. 1500 Brutpaaren ausgehen (MEBS & SCHERZINGER, 2008). Er kommt zwar in relativ geringer Dichte vor, besiedelt aber erfolgreich geeignete Brutplätze.
In der aktuellen Liste der bedrohten Vogelarten Deutschlands wird der Uhu als "ungefährdet" geführt, nachdem er in der Liste von 2002 noch den Status 3 = "gefährdet" innehatte (SÜDBECK et al., 2009).

Dennoch muss auch im Auge behalten werden, dass in Deutschland bereits 16 Uhu-Totschlagopfer durch Rotoren von Windenergieanlagen zu verzeichnen sind. Neueste Untersuchungen haben aber auch gezeigt, dass Uhus meist relativ tief fliegen und wenigstens von den Rotorblättern von Windenergieanlagen der neuesten Generation, die sehr hoch gebaut werden und deren unterste Rotorspitze bei etwa 90 Metern endet, vermutlich weniger beeinträchtigt werden. Weitergehende Untersuchungen stehen aber noch aus (MIOSGA et al., 2015 - pdf).

Eine weltweite Verbreitungskarte des Uhu können Sie sich hier bei Avibase ansehen!

Verbreitung in NRW
In NRW liegen Verbreitungsschwerpunkte in felsigen Gebieten und Steinbrüchen der Eifel, im Bergischen Land, im Sauer- und Siegerland, in der Egge und im Teutoburger Wald. Im Tiefland gibt es jedoch noch größere Areallücken. In letzter Zeit werden auch zunehmend Bruten aus dem Ballungsraum Rhein-Ruhr gemeldet.

 

Uhu "Hugo" der Falknerei Heinrich von Morungen. Aufgenommen im Rahmen einer Flugshow während eines Mittelalterfestes am Schloss Werdringen (Hagen) (© Axel Steiner, 21.08.2005, xxl-Fotos per Bildklick).

Der Uhu-Bestand wird in NRW auf mindestens 180 Brutpaare geschätzt und der Trend ist weiterhin positiv. Alleine in Hagen gibt es inzwischen wohl mindestens 5 Brutpaare (ARBEITSGEMEINSCHAFT AVIFAUNA HAGEN, 2009). Da Uhus große Reviere benötigen können sie nie wirklich häufig auftreten.
Neben Bayern, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz beherbergt NRW somit die bedeutendsten Uhu-Vorkommen Deutschlands (GRÜNEBERG et al., 2013). Aktuell ist der Uhu in NRW zwar selten aber nicht gefährdet (SUDMANN et al. 2008). Der Vogel des Jahres 2005 stellt somit ein positives Beispiel für erfolgreichen Naturschutz dar.

 
 
 

Beringung der Jungvögel mit Stefan Brücher (www.egeeulen.de) (1-4) und Brutplatz (5-6)
(Fotos © Andreas Koch, 22.05.2010 und 24.05.2010 (1-4), 18.09.2010 (5-6), Stolberg, xxl-Fotos per Bildklick).



Uhu-Beringung (© Sylvia Urbaniak, 25.07.2010, xxl-Foto per Bildklick)

Naturschützer riskieren bei der Beringung von Uhu-Jungvögeln Kopf und Kragen. Im Umkreis des Nistplatzes kann ein Uhu auch einen Menschen mit Hilfe von Krallen und Flügelschlagen aus der Luft angreifen.

Benutzte Literatur
ARBEITSGEMEINSCHAFT AVIFAUNA HAGEN (2009): Die Brutvögel Hagens. 1997-2008. - Hagen (Biologische Station Umweltzentrum Hagen e. V.). 306 S.

BAUER, H.-G.; E. BEZZEL; W. FIEDLER (2012): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Sonderausgabe in einem Band. 1: Nonpasseriformes - Nichtsperlingsvögel. AULA-Verlag, Wiebelsheim. 808 + 622 S.

FÜNFSTÜCK, H.-J.; A. EBERT & I. WEIß (2010): Taschenlexikon der Vögel Deutschlands. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. 686 S.

GRÜNEBERG, C. et al.(2013): Die Brutvögel Nordrhein-Westfalens, NWO & LANUV (Hrsg.), LWL-Museum für Naturkunde, Münster. 480 S.

HEINTZENBERG, F. (2006): Greifvögel und Eulen - Alle Arten Europas. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart. 250 S.

JONSSON, L. (2010): Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes. Franckh-Kosmos Verlag. 559 S.

LIMBRUNNER, A; E. BEZZEL; K. RICHARZ & D. SINGER (2001/2007): Enzyklopädie der Brutvögel Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. Einbändige Sonderausgabe des 2001 erschienenen Doppelbandes. 860 S.

MEBS, T. & W. SCHERZINGER (2008): Die Eulen Europas. Biologie, Kennzeichen, Bestände. Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart. 398 S.

PETERSON, R. (1985): Die Vögel Europas: ein Taschenbuch für Ornithologen und Naturfreunde über alle in Europa lebenden Vögel. 14., verbesserte Aufl. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin. 535 S.

MIOSGA, O.; S. GERDES; D. KRÄMER & R. VOHWINKEL (2015): Besendertes Uhu-Höhenflug-Mnitoring im Tiefland. Dreidimensionale Raumnutzungskartierung von Uhus im Münsterland. Natur in NRW 3/2015. S. 35-39 pdf

RHEINWALD, G. & M. SCHMITZ (2007): Vögel zwischen Rhein und Weser. So wird Vogelbeobachtung zum Erlebnis. Ginster-Verlag, St. Katharinen, 344 S.

SUDMANN, S. R.; C. GRÜNEBERG; A. HEGEMANN; F. HERHAUS; J. MÖLLE; K. NOTTMEYER; W. SCHUBERT; W. v. DEWITZ; M. JÖBGES & J. WEISS (2008): Rote Liste und Artenverzeichnis der Brutvogelarten - Aves - in Nordrhein-Westfalen. 5. Fassung, Stand Dezember 2008. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz - LANUV NRW. pdf

SÜDBECK, P.; H.-G. BAUER; M. BOSCHERT; P. BOYE & W. KNIEF (2009): Rote Liste der Brutvögel Deutschlands 4. Fassung, 30. November 2007. IN: Naturschutz und Biologische Vielfalt 70(1), Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands: Band 1: Wirbeltiere. Bundesamt für Naturschutz, S. 159-227.

SVENSSON, L.; K. MULLARNEY & D. ZETTERSTRÖM (2011): Der Kosmos Vogelführer. Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. 2. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co. KG, Stuttgart. 448 S.


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Weitere Informationen zu Vögeln (Aves) im Internet

Avibase: Umfangreiches Datenbank-Informations-System über alle Vögel der Welt. Sie enthält nahezu 2 Million Aufzeichnungen über 10.000 Spezies und 22.000 Subspezies von Vögeln, einschließlich Verbreitungs-Informationen, Taxonomie, Synonyme in mehreren Sprachen und anderes.

NABU: Vogel des Jahres 2005. Weitere Informationen, Ansprechpartner und Fotos zum Uhu

birdnet.de: Das Deutsche Forum zum Thema Vögel. Aktuelles, Forum, Fotos, Archiv...

brodowski-fotografie.de: Sehr zahlreiche tolle Fotos und ausführliche Infos über den Uhu

wikipedia: Uhu


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