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Schild-Rötling - Entoloma clypeatum (L. 1753 : FR.) KUMMER 1871
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Rötlingsartige (Entolomataceae)
Gattung: Rötling (Entoloma)

Fotos (© Fredi Kasparek)
Hertener Schlosspark (MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten)


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Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Mittelgroßer, graubrauner, meist stumpfkegeliger Hut, glatter Stiel und rötliche Lamellen. Im Frühjahr unter Rosaceen erscheinend.

Hut: 3-12 cm Ø, abgesetzt stumpfkegelig gebuckelt, Rand abgebogen, glatt, ungerieft, bei Streckung des Hutes fein eingewachsen radialfaserig, hin und wieder einreißend und wellig verbogen, trocken glänzend, feucht schwach hygrophan, (dunklere Wasserzone wird auf dem Hut sichtbar) grau-, ocker-, bis olivbraun, trocken auch horngrau.

Lamellen: breit, fast entfernt stehend, ausgerandet angewachsen, weißlich, bis blassgrau, dann rosagrau, später fleisch-rötlich, Schneiden gekerbt.

Stiel: 3-9 x 0,5-2 cm, ziemlich gleichdick, fest, starr, basal leicht angeschwollen, meistens schwach verbogen, voll, faserig-berindet, schmutzig weißlich bis ockergrau, -braun.

Fleisch: fest, zäh-elastisch, weißlich, Geruch frisch mehlartig, alt nach Gurken oder ranzig riechend, Geschmack mehlartig.

Sporenpulver: rosabraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Unter Schlehen- und Weißdorngebüschen, an Weg- und Waldrändern, in Park- und Gartenanlagen, auf Wiesen und in Hecken findet man den Schild-Rötling. Selten einzeln, meistens in Trupps oder büschelig wachsend. Der Schild-Rötling ist ein Mykorrhizabildner (der eine Lebensgemeinschaft mit Rosengewächsen bildend).

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Verwechslungen mit ähnlichen Rötlingen können nicht nur "blutigen Amateuren" unterlaufen. Der äußerst ähnliche April-Rötling (Entoloma aprile) sorgt immer wieder für Fehlbestimmungen. Makroskopisch bieten sich nur vage Unterscheidungsmerkmale. Kleinere Fruchtkörper, eine seidig-glatte Huthaut, meistens geriefte Hutränder, dünneres Fleisch und einen längsstreifigen Stiel. Das sicherste unterschiedliche Merkmal ist jedoch die Ökologie bzw. die bevorzugten Substrate. Hainbuchen, Ulmen, Ahorn, Eschen, Erlen, nur keine Rosengewächse sind mit dem April-Rötling liiert. Mikroskopisch lässt er sich allerdings problemlos vom Schild-Rötling abgrenzen.



April-Rötling (Entoloma aprile, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)


Der Blassbraune Schlehen-Rötling (Entoloma saepium) beansprucht die gleiche Ökologie und Erscheinungszeit wie der Schild-Rötling. Farblich weicht er durch seine helleren glasig beige-weißlichen Hüte und Stiele ab. Die Hüte erscheinen mehr konvex, ohne deutlichen Buckel. Zugegeben, es bedarf schon einige Erfahrung diese drei Rötlinge auf Anhieb zu erkennen. Aber es geht!



Blassbrauner Schlehen-Rötling (Entoloma saepium, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Schild-Rötling und der Blassbraune Schlehen-Rötling sind gute Speisepilze. Speisepilzsammlern, die diese Rötlinge nicht ganz genau kennen, sei dringend abgeraten sie zu sammeln, denn es gibt weitere ähnliche, ungenießbare und stark giftige Rötlinge.

Erscheinungszeitraum
Alle drei Rötlinge sind typische Frühjahrspilze und erscheinen von April-Juni.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Schild-Rötling ist in ganz Deutschland verbreitet; nirgendwo aber häufig vorkommend.

Verbreitung in NRW
In NRW zeichnet sich für den Schild-Rötling ein ähnliches Bild ab. Der Blassbraune Schlehen-Rötling wird nur zerstreut entdeckt, dagegen muss der April-Rötling sogar als selten eingestuft werden.
Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2., 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Hornberg

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern.

DÄHNCKE, R. M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos.

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München.

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Würtembers, Band 4. Ständerpilze: Blätterpilze II.

LUDWIG, E. (2007): Pilzkompendium Band 2, Beschreibungen; Band 2, Abbildungen. FUNGICON-Verlag & Verlagsbuchhandlung, Erhard Ludwig, Berlin.

MONTAG, KARIN (2000): Pilze schneller und einfacher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co., Stuttgart

NOORDELOOS, M. E. (1992): Fungi Europaei, ENTOLOMA s.l.

RYMAN, S. / I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

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