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Frühlings-Knollenblätterpilz -
Amanita verna (BULLIARD 1772 : FR. 1821) LAMARCK 1783
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Wulstlingsartige (Amanitaceae)
Gattung: Knollenblätterpilze (Amanita)
Untergattung: Lepidella

Fotos (© Fredi Kasparek)
Vulkaneifel bei Gillenfeld


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Hut: 4-8 cm breit, erst halbkugelig-konvex, dann flach aufschirmend, jung rein weiß, später cremefarbig, fein radialfaserig, kaum mit Velumresten besetzt, feucht klebrig-schmierig.

Lamellen: weiß, eng- und freistehend, Schneiden glatt.

Stiel: 6-10 x 1-1,5 cm, weiß, Spitze glatt, untere Hälfte meist angedrückt flockig-schuppig, erst voll, dann hohl werdend, faserfleischig, gleichfarbig, Basis mit einer deutlichen, lappig-häutigen Scheide (Volva) ausgestattet, aus der der Stiel ausbricht, Stielring häutig, dünn, glatt, hängend.

Fleisch: weiß, Geruch schwach unangenehm, Geschmack angenehm nussartig.

Anmerkung: Der Frühlings-Knollenblätterpilz wird nach den heutigen morphologischen Kenntnissen von den meisten Mykologen lediglich als Varietät des Grünen Knollenblätterpilzes angesehen, da sich seine gesamten Mikro- und Makromerkmale (außer seine Albinofarbe) mit Amanita phalloides identisch erwiesen haben. Siehe auch dort.

Sporenpulverfarbe: weiß

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Frühlings-Knollenblätterpilz liebt lichte Edellaubwälder wie Kastanien-Eichenwälder, ist aber auch bei Buchen in Laub-Mischwäldern heimisch und bildet mit ihren Begleitbäumen eine enge Lebensgemeinschaft. Alle Knollenblätterpilze sind Mykorrhizapartner, daher sehr wertvoll. Siehe auch bei Amanita phalloides.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Die Art ist leicht mit Champignons zu verwechseln. Champignons besitzen jedoch nie eine Scheide und ihre Lamellen sind rosa bis schokoladenbraun gefärbt. Weitere ähnliche Arten gibt es reichlich. Bei nicht genauer Kenntnis ähnlicher Speisepilze sollte auf diese verzichtet werden, da die Verwechslungsgefahr mit diesem tödlich giftigen Verwandten des Grünen Knollenblätterpilzes zu groß ist.

   

Bild 1: Agaricus arvensis (Gemeiner Anisegerling); Bild 2: Volvariella bombycina (Wolliger Scheidling)


Giftigkeit bzw. Speisewert
Tödlich giftig!

Erscheinungszeitraum
Mai bis September

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Die wärmeliebende Art gilt selbst in entsprechenden Gebieten wie z. B. der Oberrheinebene, dem Kaiserstuhl oder südlicheren Gegenden in Deutschland als äußerst selten bis zerstreut vorkommend.

Verbreitung in NRW
In NRW ist mir bisher noch kein Fund bekannt geworden.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, P. REIL (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern.

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Würtembers, Band 4. Ständerpilze: Blätterpilze II. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.


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