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Rothalsbock, Roter Halsbock, Gemeiner Bockkäfer
Stictoleptura rubra (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)

Synonyme:

Leptura rubra, Corymbia rubra, Aredolpona rubra

Fotos (© Axel Steiner (1-3, 5-6), Reiner Büdenbender (4))
Breckerfeld (2-3, 5-6), Hagen (1), Ennepetal (4)


(xxl-Foto)
Weibchen
27.07.2008

(xxl-Foto)
Weibchen
26.08.2007

(xxl-Foto)
Weibchen
26.08.2007
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
Männchen

(xxl-Foto)
Männchen
16.08.2006

(xxl-Foto)
Männchen
29.08.2007
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Kopf des Rothalsbock (Foto: Reiner Büdenbender)

Halswinkel des Halsschildes stumpfeckig oder abgerundet; starker Sexualdimorphismus (= sehr unterschiedliches Aussehen von Männchen und Weibchen); Schienen und Tarsen gelb bis rotbraun; Flügeldecken hell behaart und auf der ganzen Länge gleichmässig punktiert; Halsschild oberseits nur kurz behaart; Halsschild auf der Scheibe jederseits über den Hinterwinkeln mit einem Schrägeindruck;

Männchen: Kopf, Fühler, Halsschild, Schildchen und Schenkel schwarz; mit braungelben Flügeldecken (manchmal mit geschwärzten Flügeldecken), Schienen und Tarsen; Flügeldecken hinten verjüngt; Fühler länger als beim Weibchen; Fühlerglieder des Männchen zur Spitze etwas sägeförmig erweitert

Weibchen: Kopf, Fühler und Schenkel schwarz; Flügeldecken, Halsschild, Schienen und Tarsen rot bis rotbraun (manchmal auch gelbbraun); oft 2 rote Flecke auf der Stirn; robuster und breiter als die Männchen gebaut; die Fühler sind nicht so stark gesägt wie beim Männchen

Körperlänge:(10-) 12-18 (-19) mm


   

links Männchen, rechts Weibchen des Rothalsbock (Fotos: Axel Steiner) (xxl-Fotos: 1, 2)


Ähnliche Arten:

Schwarzspitziger Halsbock (Stictoleptura fulva): ganz schwarze Beine

Rotflügliger Halsbock (Stictoleptura erythroptera): Beine zum Teil rot und Halsschild auffällig behaart

Lebensraum
In Nadelwäldern, an Waldrändern und Waldwegen, auf Lichtungen und in Holzschlägen vom Tiefland bis in die Berge zu finden.

Biologie und Lebensweise
Während man die Männchen eher auf Blüten von Doldengewächsen finden kann, halten sich die Weibchen mehr am Brutholz auf.
Die Entwicklungszeit des Rothalsbocks dauert 2 Jahre. Die ausgewachsenen Käfer treten von Mai/Juni bis September mit einem Schwerpunkt im Juli/Anfang August in Erscheinung.

Nahrung



Rothalsbock beim Blütenbesuch (Foto: Reiner Büdenbender) (xxl-Foto)

Rothalsbock-Larven entwickeln sich in feuchterem, verpilztem totem Holz, z. B. in alten Stubben, Stämmen und Wurzeln von Nadelbäumen. Fichten- und Kieferholz werden dabei bevorzugt (seltener auch Tanne und Lärche). Die Larven fressen unregelmäßige Gänge in das Splintholz und verpuppen sich anschließend an Ort und Stelle. Der Rothalsbock kann auch menschliche Holzbauten befallen. Früher trat er vermehrt in Telegrafenmasten oder den unteren Teilen von Zaunpfählen auf und ich konnte ihn bei der Eiablage in Spanplatten beobachten, mit denen eine alte Fabrik verbarrikadiert war.



Eiablage des Rothalsbocks (27.07.2008, Foto: Axel Steiner) (xxl-Foto)




Weibchen bei der Eiablage in einer Sperrholzplatte (27.07.2008, Foto: Axel Steiner) (xxl-Foto)


Trotz dieser Schäden übernimmt diese Käferart eine wichtige Aufgabe bei der Zersetzung von altem Holz im Kreislauf der Natur.

Verbreitung in D/Welt
In ganz Europa mit Ausnahme des hohen Norden verbreitet und überall häufig. In Nordamerika wurde der Rothalsbock eingeschleppt. Deutschlandweit in allen Bundesländern verbreitet.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW überall verbreitet und wahrscheinlich die häufigste hiesige Bockkäferart.

Benutzte Literatur
BECHYNE, J. (1969): Welcher Käfer ist das? 5. Aufl., Kosmos Gesellschaft der Naturfreunde Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 133 S.

HARDE, K. W. & H. PFLETSCHINGER (1978): Bunte Welt der Käfer: 120 einheimische Käfer in Farbe. Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller & Co., Stuttgart. 71 S.

HARDE, K. W. und SEVERA, F. (2006): Der Kosmos Käferführer - Die Käfer Mitteleuropas. 5. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.

KÖHLER, F. (1996): Käferfauna in Naturwaldzellen und Wirtschaftswald, hrsg. Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten /Landesamt für Agrarordnung NRW, LÖBF-Schriftenreihe, Band 6.

MÖLLER, G.; R. GRUBE & E. WACHMANN (2006): Der Fauna-Käferführer I - Käfer im und am Wald. Fauna Verlag, Nottuln. 334 S.

CD-ROM: REITTER, E. (1908 bis 1916): Fauna Germanica - Die Käfer des deutschen Reiches. Neusatz und Faksimile der 5-bändigen Ausgabe. Stuttgart - Directmedia • Berlin 2006. Digitale Bibliothek Band 134.

TRAUTNER, J.; K. GEIGENMÜLLER & U. BENSE (1989): Käfer beobachten, bestimmen. - Melsungen: Neumann-Neudamm. 417 S.

ZAHRADNIK, J. (1985): Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Paul Parey - 498 S.


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Weitere Informationen zu Käfern (Coleoptera) im Internet

AG Rheinischer Koleopterologen (www.koleopterologie.de): Die Seite zum Thema Käfer. Links, Veröffentlichungen, Termine, Fotogalerie

Bockkäfer/Cerambycidae: Englischsprachige Seite, 620 Arten, Artenlisten, biologische Infos, Fotos...


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