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Wespenbock, Eichenwidderbock, Eichenzierbock -
Plagionotus arcuatus (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)

Foto (© Ekkehard Wachmann)
Werne


(xxl-Foto)
05.1993
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Matt schwarz mit gelber Zeichnung: je ein gelber Fleck befinden sich hinter der Schulter, an der Naht hinter dem Schildchen (sehr wichtiges Bestimmungsmerkmal!) und am Flügeldeckenende; ein kurzes Band vorne an der Epipleure und 3 Querbänder. Das 1. sieht aus wie ein liegendes S, das 2. bildet einen Bogen vorn an der Epipleure und das 3. befindet sich kurz vor dem Flügeldeckenende und ist nur leicht geschwungen. Die Bänder sind jedoch variabel und können sich in Punkte auflösen oder ineinander verschmelzen. Die Fühler und Beine sind braunrot, die Schenkel sind manchmal geschwärzt. Kräftige, zur Spitze leicht eckig vorgezogene Fühlerglieder. Die Innenränder der Fühlereinlenkungsstellen liegen enger beieinander als die Innenränder der Augen.

Ähnliche Arten: Plagionotus detritus (hauptsächlich im Osten verbreitet und hierzulande deutlich seltener als P. arcuatus, Flügeldecken hinten abgeschnitten und nicht abgerundet wie bei P. arcuatus) und Clytus arietis (zierlicher gebaut als P. arcuatus, die Innenränder der Fühlereinlenkungsstellen sind genauso weit entfernt wie die Innenränder der Augen)

Körperlänge: 6-20 mm

Lebensraum
In Eichenwäldern von den Niederungen bis in tiefere Berglagen. Die Art bevorzugt liegende besonnte Bruthölzer, auf denen die Käfer oft zu mehreren umherlaufend beobachtet werden können.

Biologie und Lebensweise
Die adulten Käfer findet man von April/Mai bis Juli/August auf Laubholzklaftern oder der Rinde lebender Bäume. Blütenbesuche finden in der Regel nicht statt. An sonnigen Tagen fliegt der Eichenwidderbock gerne. Das Weibchen legt seine Eier in Rindenspalten in krankem oder totem berindeten Eichenholz ab. Bei der Eiablage wird das Weibchen oft vom Männchen "begleitet". Die Larve nagt im Bastteil des Holzes breite, lange geschlängelte Gänge, die mit Bohrmehl wiederaufgefüllt werden. Später verpuppen sie sich ca. 3-7 cm tief im Holz. Die Entwicklungszeit ist zweijährig. In seltenen Fällen kann die Entwicklung wohl auch in Buchen, Linden und Pappeln stattfinden.

Nahrung
Die Larven fressen fast ausschließlich in totem oder kranken Eichenholz. Über die Nahrungsaufnahme der adulten Käfer liegen mir keine Informationen vor. Ein Blütenbesuch ist aber wohl noch nicht beobachtet worden.

Verbreitung in D/Welt
Kommt in Transkaukasien, Kleinasien, Nordafrika, Mittel- und Südeuropa, im Norden bis Dänemark, Mittelnorwegen und -schweden, Südfinnland, selten auch auf den Britischen Inseln vor.
In Deutschland in allen Bundesländern nachgewiesen und in Eichenwäldern oft häufiger.

Verbreitung in NRW
Plagionotus arcuatus kommt auch in NRW vor und ist wohl in Eichenwäldern stellenweise recht häufig.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (1999): Der neue Kosmos-Insektenführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart. 446 S.

HARDE, K. W. und SEVERA, F. (2006): Der Kosmos Käferführer - Die Käfer Mitteleuropas. 5. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.

MÖLLER, G.; R. GRUBE & E. WACHMANN (2006): Der Fauna-Käferführer I - Käfer im und am Wald. Fauna Verlag, Nottuln. 334 S.

CD-ROM: REITTER, E. (1908 bis 1916): Fauna Germanica - Die Käfer des deutschen Reiches. Neusatz und Faksimile der 5-bändigen Ausgabe. Stuttgart - Directmedia • Berlin 2006. Digitale Bibliothek Band 134.

TRAUTNER, J.; K. GEIGENMÜLLER & U. BENSE (1989): Käfer beobachten, bestimmen. - Melsungen: Neumann-Neudamm. 417 S.

ZAHRADNIK, J. (1985): Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Paul Parey - 498 S.


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Weitere Informationen zu Käfern (Coleoptera) im Internet

AG Rheinischer Koleopterologen (www.koleopterologie.de): Die Seite zum Thema Käfer. Links, Veröffentlichungen, Termine, Fotogalerie

Bockkäfer/Cerambycidae: Englischsprachige Seite, 620 Arten, Artenlisten, biologische Infos, Fotos...


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