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Augenmarienkäfer, Augenfleck-Marienkäfer - Anatis ocellata (LINNAEUS, 1758) |
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Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 03.02.2014 |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Insekten (Insecta)
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Ordnung: | Käfer (Coleoptera)
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Familie: | Marienkäfer (Coccinellidae)
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Fotos (© Axel Steiner)
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Breckerfeld
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 (xxl-Foto) 16.11.2006 |
 (xxl-Foto) 16.11.2006 |
 (xxl-Foto) 16.11.2006 |
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich |
 (xxl-Foto) 16.11.2006 |
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 (xxl-Foto) 16.11.2006 |
Besondere Merkmale |
Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen
Der Gattungsname leitet sich vom griechischen anatos = "unschädlich" und der Artname vom lateinischen ocellatus = "mit Augen versehen" ab.
Der Augenmarienkäfer ist unsere größte Marienkäferart. Die Grundfarbe ist rot und durch seine schwarzen Flecken, die einen gelben Hof haben ist die Art unverwechselbar. Auf jeder Flügeldecke befinden sich 10 Flecken. In selteneren Fällen können die schwarzen Flecken auch fehlen.
Halsschild von Anatis ocellata
Anhand der Halsschilde sind viele Marienkäferarten eindeutig zu identifizieren. Der Halsschild des Augenmarienkäfers ist in der Regel schwarz-gelblichweiß gezeichnet. Auf dem schwarzen Kopf befinden sich zwischen den Augen 2 gelbliche Flecke. Die Flügeldeckennaht ist hinten aufgebogen. Der Käfer ist nicht behaart. Vor dem Schildchen befinden sich auf schwarzem Untergrund 2 gelblichweiße Flecke. Die Körperoberfläche ist dicht und fein punktiert.
Körperlänge: 7,5-9 mm
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Lebensraum |
Anatis ocellata bewohnt Nadel- und Mischwälder, Heide Moore und Flußauen. Man findet die Art auch an Waldrändern und auf angrenzendem Kulturland (MÖLLER, GRUBE & WACHMANN 2006). Die Fotos wurden mitten in der Stadt Breckerfeld in einem Garten aufgenommen.
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Biologie und Lebensweise |
Die Eier von Anatis ocellata haben eine Größe von 1,9 bis 2 mm (KLAUSNITZER 1979).
Die erwachsenen Larven werden bis 15 mm groß. Der Käfer überwintert in der Bodenstreu.
Aus KLAUSNITZER (1979) stammen auch folgende Angaben:
Natürliche Feinde der Augenfleckenmarienkäfer sind u. a. Fliegen der Gattung Phalacrotophora (Familie Phoridae). Diese legen an kurz vor der Verpuppung stehenden Coccinellidenlarven und an frischen Puppen ihre Eier ab. In der Puppe entwickeln sich dann die Fliegen. 174 Puppen von Anatis ocellata aus der Dresdner Heide ergaben 117 Phalacrotophora berolinensis, die aus 14 Wirtspuppen schlüpften. Die Puppen wiesen somit einen Parasitierungsgrad von 8% auf. Je parasitierter Anatis-Puppe schlüpften im Schnitt 8,4 Phalacrotophora.
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Nahrung |
Der Augenfleckenmarienkäfer lebt hauptsächlich auf Kiefern, Fichten und Lärchen und frißt dort vorwiegend Tannenläuse (Dreyfusia piceae, Pineus pini). Neben Blattläusen (= aphidiphag) werden auch Larven von Blattwespen und Schmetterlingen gefressen.
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Verbreitung in D/Welt |
In der ganzen Holarktis verbreitet: Eurasien, nördlich bis Mittelfennoskandien, lokal auf den Britischen Inseln, USA, Antillen. In ganz Deutschland in allen Bundesländern vertreten (MÖLLER, GRUBE & WACHMANN 2006). Einzige Art der Gattung in Mitteleuropa. In Deutschland wird die Art als häufig beschrieben (HARDE & SEVERA 2006). Der Augenfleckenmarienkäfer wurde in der Vergangenheit zur Bekämpfung von Blattläusen aus Europa nach Nordamerika exportiert.
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Verbreitung in NRW |
Mir liegen leider keine Angaben über die Verbreitung und Häufigkeit der Art in NRW vor. Bekannte Fundorte: Borgholzhausen, Breckerfeld...
Nach Michael Drees (E-Mail-Mitteilung vom 10.01.2014) ist der Augenfleckenmarienkäfer im Hagener Raum verbreitet und nicht selten.
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Benutzte Literatur |
HARDE, K. W. und SEVERA, F. (2006): Der Kosmos Käferführer - Die Käfer Mitteleuropas. 5. Aufl., Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.
KLAUSNITZER, B. und H. (1979): Marienkäfer. 2., neubearbeitete Auflage. Die Neue Brehm-Bücherei, A. Ziemsen Verlag, Wittenberg. 88 S.
MÖLLER, G.; R. GRUBE & E. WACHMANN (2006): Der Fauna-Käferführer I - Käfer im und am Wald. Fauna Verlag, Nottuln. 334 S.
ZAHRADNIK, J. (1985): Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Paul Parey - 498 S.
"Einfacher" Bestimmungsschlüssel:
NÖTZOLD, V. (1997): Marienkäfer. Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung (DJN), 31 S.
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Weitere Informationen zu Käfern (Coleoptera) im Internet |
www.wikipedia.de: Infoseite über alles was mit Marienkäfern zusammenhängt mit Links zu diversen Marienkäferarten
AG Rheinischer Koleopterologen (www.koleopterologie.de): Die Seite zum Thema Käfer. Links, Veröffentlichungen, Termine, Fotogalerie
Zur Linkliste weiterer interessanter Käfer-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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