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Schornsteinfeger, Brauner Waldvogel - Aphantopus hyperantus (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 03.03.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Edelfalter (Nymphalidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek (1-3), Axel Steiner (4-6))
Wachtberg-Ließem (1-3), Breckerfeld (4-6)


(xxl-Foto)
31.07.2010

(xxl-Foto)
23.07.2010

(xxl-Foto)
25.07.2010
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
05.07.2009

(xxl-Foto)
07.07.2007

(xxl-Foto)
08.07.2007
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus); Foto: Axel Steiner, 07.07.2007, xxl-Ansicht!)

Imago: Flügelober- und -unterseiten einfarbig braun mit variabler Anzahl an kleinen gelblich umrandeten Augenflecken, die teilweise weiß gekernt sind; Augenflecken auf der Unterseite auffällig und im Inneren schwarzblau gefärbt, auf dem Hinterflügel meist 5 und auf dem Vorderflügel meist 2-3 Augenflecken vorhanden; Augenflecken auf der Oberseite weniger auffällig und kleiner als auf Unterseite; Anzahl ähnlich wie auf der Unterseite aber häufiger auch reduziert; Augenflecken können auf der Oberseite auch ganz fehlen und auf der Unterseiten nur noch die weißen Kerne vorhanden sein (in Süd-England und Mittel-Europa seltene Form f. arete).

Flügelspannweite: 35 - 42 mm

Raupe: Graubraun gefärbt und beborstet; auf dem Rücken dunkler Längsstreifen; Kopf braun gefärbt; Länge ca. 25 mm

Puppe: Dunkelbraun; Erebia-Typ

Lebensraum
Imago: Die Falter von Aphantopus hyperanthus sind in vielen unterschiedlichen Habitaten des Wald- und Offenlandes zu finden. Bevorzugt werden vor allem grasige und staudenreiche Saumstrukturen innerhalb der Wälder (entlang von Waldwegen und -lichtungen) und an Waldrändern sowie außerhalb der Wälder entlang von Gebüschen, Hecken, Bahndämmen, Wegrändern, Böschungen etc.



Makro des Schornsteinfeger (Foto: Axel Steiner, 08.07.2007, xxl-Ansicht!)

Es werden sowohl feuchte als auch trockene Standorte aufgesucht, wobei eine leichte Bevorzugung feuchter Habitate festzustellen ist.

Raupe: Die Raupe von Aphantopus hyeranthus lebt vor allem auf Wiesen- und Magerrasenbrachen, in grasigen Saumstrukturen und in Grasbeständen von Waldlichtungen und Schlagfluren.

Biologie und Lebensweise
Das Männchen fliegt gerne im typischen Flatterflug über das Larvalhabitat, um frischgeschlüpfte Weibchen zu suchen. Die Kopulation findet meist in den späten Morgenstunden oder am frühen Nachmittag statt.



Paarung des Schornsteinfegers (Foto: Nicolaj Klapkarek, Wachtberg-Pech, 05.07.2009, xxl-Ansicht!)

Die Eiablage erfolgt, indem der weibliche Falter die Eier einzeln auf einem Grashalm (oder etwas Ähnlichem) sitzend oder hängend fallen lässt. Diesen Vorgang wiederholt das Weibchen an verschiedenen Stellen.
Die Raupen sind nachtaktiv und verbringen den Tag in Bodennähe (z. B. in Grashorsten).
Die Raupe überwintert ab September in der Bodenvegetation. Ab März des folgenden Jahr erscheinen sie wieder und sind bis Mai/Anfang Juni anzutreffen. Die dann stattfindende Verpuppung erfolgt in einem dünnen Kokon in Bodennähe (z. B. in Grashorsten). Die erwachsenen Falter fliegen ab Mitte Juni bis Ende August. Aphantopus hyperanthus bildet eine Generation aus.

Nahrung
Raupe: Die Raupen des Schornsteinfegers fressen an Süß- und Saugräsern wie z. B. Flattergras (Milium effusum), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Rot-Schwingel (Festuca rubra), Weiches Honiggras (Holcus mollis), Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense), Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos), Zittergras-Segge (Carex brizoides), Behaarte Segge (Carex hirta), Wald-Segge (Carex sylvatica)



Schornsteinfeger bei der Nahrungsaufnahme am Wiesen-Bärenklau (Foto: Axel Steiner, 08.07.2007, xxl-Ansicht!)

Imago: Die Falter saugen u. a. an folgenden Blüten: Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Wald-Witwenblume (Knautia arvensis), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium), Giersch (Aegopodium podagraria), Wilde Möhre (Daucus carota)

Verbreitung in D/Welt



Frontalansicht des Schornsteinfegers (Foto: Axel Steiner, 08.07.2007, xxl-Ansicht!)

In Europa kommt der Schornsteinfeger von Nord-Spanien über Süd-Frankreich bis nach Mittel- und Osteuropa vor. Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis in die südlichen Teile Fennoskandiens, im Süden bis in die nördlichen Balkanländer. Im übrigen Mittelmeerraum hingegen fehlt die Art. Östlich reicht die Verbreitung entlang der gemäßigten Zone Asiens bis nach Ostasien. In Deutschland ist Aphantopus hyperanthus weit verbreitet und häufig.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW ist ist der Schornsteinfeger weit verbreitet und häufig.

Benutzte Literatur
EBERT, G. & RENNWALD, E. (1991): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II. - Ulmer, Stuttgart. 535 S.

TOLMAN, T. und LEWINGTON, R. (1998): Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Kosmos Stuttgart. 319 S.

WEIDEMANN, H.-J. (1988): Tagfalter beobachten, bestimmen. - 2. Auflage, Neumann-Neudamm GmbH, Melsungen. 372 S.


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Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): ca. 10.000 Fotos, ca. 900 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 03/2013)

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen: TagfalterMonitoring in NRW, Kartieranleitung, Kommentierte Artenliste NRW, Infos...

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


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