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Mittlerer Weinschwärmer - Deilephila elpenor (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 28.12.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Schwärmer (Sphingidae)
Unterfamilie:Großschwärmer (Sphinginae)
Synonyme:

Sphinx elpenor, Chaerocampa lewisii, Sphinx porcus, Pergesa elpenor

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Wachtberg (Ließem)


(xxl-Foto)
16.07.2010

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16.07.2010

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16.07.2010
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
16.07.2010

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16.07.2010
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Grundfärbung des Körpers oliv-grün; Thorax auf dem Rücken mit nach hinten geöffneter V-förmiger pinker Zeichnung; an den Rändern des Thorax auf jeder Seite nach innen gebogene pinke Streifen; Hinterleib mit pinken Mittelstreifen sowie pinken Seiten und pinker Abdomenspitze;



Mittlerer Weinschwärmer (Foto: Jochen Rodenkirchen, Erftstadt/Scheuren, xxl-Foto)

Vorderflügel ebenfalls in der Grundfärbung oliv-grün; Vorderrand mit schmalen dünnen pink gefärbten Streifen und auf der Fläche drei pink bis blass rosa gefärbten Bändern, von denen das vordere bis zur Hälfte des Flügels verläuft und das zweite und dritte bis in die Flügelspitze reichen, letzteres verläuft auf dem Hinterrand, Vorderflügelinnenrand schmal weiß gefärbt; Hinterflügel pink gefärbt mit schwarzer Binde im Flügelwurzelbereich; Beine und Fühler weiß gefärbt



Mittlerer Weinschwärmer (Foto: Jochen Rodenkirchen, Erftstadt/Scheuren, xxl-Foto)

Flügelspannweite: 50-70 mm, Vorderflügellänge ca. 34 mm


Ei: Länge: 1,7 mm; Breite: 1,45-1,47 mm; Stärke: 1,4 mm; alle 3 Ansichten gedrungen elliptisch; einseitig gemuldet; winzige 16-blättrige Mikropylrosette; Eifarbe: hellgrün

Raupe: grün oder bräunlich gefärbt;

   

   

Grünlich gefärbte Raupen des Mittleren Weinschwärmers (Fotos: Jochen Rodenkirchen, Erftstadt/Scheuren, xxl-Fotos per Bildklick)

mit zwei auffälligen schwarz-weißen Augenflecken (unten schwarz, oben weiß) auf den vorderen Segmenten; auf dem letzten Segment befindet sich dorsal ein sogenanntes Analhorn; Größe bis zu stattlichen 80 mm (!)

      

      

Bräunliche Raupen des Mittleren Weinschwärmer (Fotos: Axel Steiner, 07.09.2013, xxl-Ansicht per Bildklick)

Puppe: nicht wie bei anderen Schwärmer-Arten glatt sondern mit stark gekörnter Oberfläche; an den Segmentgrenzen gezähnt



Puppe des Mittleren Weinschwärmers (Foto: Jochen Rodenkirchen, Erftstadt/Scheuren)

Ähnliche Arten:
Kleiner Weinschwärmer (Deilephila porcellus): Sieht dem Mittleren Weinschwärmer ähnlich, ist aber wesentlich kleiner als dieser. Auf der Vorderflügeloberseite fehlen die beiden mittleren rosa gefärbten Bänder, der Vorderrand ist dagegen breit und unregelmäßig rosa gefärbt. Auf der Brust und dem Hinterleib fehlen die Längslinien, stattdessen weist die Brust dorsal im vorderen Bereich zwei dünne Querstreifen und im hinteren eine flächige rosa Zeichnung auf. Auf dem Hinterleib sind statt des Mittelstreifens schmale Querstreifen an den Segmentgrenzen vorhanden. Bei der Raupe ist kein Analhorn vorhanden, sondern nur ein kleiner, flacher Höcker ausgebildet. Die Augenflecken sind nicht zweigeteilt gefärbt, sondern konzentrischen innen braun, dann weiß und außen schwarz gefärbt. Meistens ist das hintere der beiden Augen kleiner und nicht voll ausgebildet.

Lebensraum



Mittlerer Weinschwärmer (Foto: Jochen Rodenkirchen, Erftstadt/Scheuren, xxl-Foto)

Der Mittlere Weinschwärmer besiedelt offene Landschaften wie Bach- und Flussauen, Heiden, austrocknende Moore, Staudenfluren, Saumbereiche, Gärten und Parks. Darüber hinaus ist er auch auf Waldlichtungen sowie an Gewässern und in Sand- und Kiesgruben zu finden. In den Bergen ist er bis in 1500 m Höhe vertreten.

Biologie und Lebensweise
Der Mittlere Weinschwärmer ist dämmerungs- und nachtaktiv. Er besucht gerne Blüten, die in der Nacht duften, um Nektar zu saugen. Die ca. 100 Eier werden einzeln oder in kleinen Gruppen an den Blattunterseiten von Weidenröschen, Labkraut, Weinreben und Fuchsien abgelegt. Junge Raupen fressen nur nachts und verstecken sich tagsüber, ältere Raupen fressen hingegen auch am Tag. Die Überwinterung findet als Puppe im in einem lockeren Gespinst im Boden statt.
Bei Gefahr kann die Raupe die vorderen Segmente aufblähen, so dass das vordere Ende der Raupe in Verbindung mit den Augen wie ein Schlangenkopf aussieht und somit der Abschreckung von Fressfeinden dient.

   

   

Mittlere Weinschwärmer werden nachts durch Lichtquellen angelockt (Foto: Axel Steiner, 01.06.2009, xxl-Fotos per Mausklick)

Der Mittlere Weinschwärmer bildet 1 Generation aus, die von Mai bis Juni/Juli anzutreffen ist. Nur selten kommt es in warmen Jahren zur Ausbildung einer zweiten unvollständigen Generation, die dann im August und September fliegt. Die Raupen findet man von Juni bis September mit Schwerpunkt August/September. Sie verpuppen sich zwischen den Pflanzenteilen in Bodennähe.
Die Überwinterung findet im Puppenstadium statt.

Nahrung
Raupe: Weidenröschen (Epilobium spec.), Labkraut (Galium spec.), Weinrebe, Blutweiderich (Lythrum salivcaria), Springkraut (Impatiens spec.), Zaunrebe, Fuchsie (Fuchsia spec.), Nachtkerze (Oenothera spec.)



Fressende Raupe des Mittleren Weinschwärmers (Foto: Jochen Rodenkirchen, Erftstadt/Scheuren, xxl-Foto)

Imago: Nektar z. B. an Flammenblume (Phlox) und Schmetterlingsstrauch (Buddleja), Geißblatt (Lonicera)

Verbreitung in D/Welt



Mittlerer Weinschwärmer "am Licht" (Foto: Axel Steiner, 01.06.2009, xxl-Foto)

Der Mittlere Weinschwärmer kommt in fast ganz Europa vor und fehlt nur im hohen Norden. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über die gemäßigten Zonen Asiens bis nach Japan. In Deutschland ist der Mittlere Weinschwärmer weit verbreitet und wohl die häufigste Schwärmerart.

Verbreitung in NRW
In NRW ist der Mittlere Weinschwärmer in allen Naturräumen ungefährdet, weit verbreitet und in manchen Jahren auch sehr häufig.

Weiterführende Literatur
DÖRING, E. (1955): Zur Morphologie der Schmetterlingseier. Akademie-Verlag, Berlin.

EBERT, G. (HRSG.) (1994): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Bd. 4. Nachtfalter II. Eugen Ulmer, Stuttgart. 535 S.

KOCH, M. (1984): Wir bestimmen Schmetterlinge. - Neumann-Neudamm, Radebeul, 792 S.

NOVAK, I. & SEVERA, F. (1992): Der Kosmos-Schmetterlingsführer. 5., überarb. und verb. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos. 357 S.

PÄHLER, R. & H. DUDLER (2010): Die Schmetterlingsfauna von Ostwestfalen-Lippe und angrenzender Gebiete in Nordhessen und Südniedersachsen. Band 1. - Eigenverlag. 608 S. Verl

WEIDEMANN, H. J. & J. KÖHLER (1996): Nachtfalter. Spinner und Schwärmer. Naturbuch Verlag. 512 S.

ZIMMER, U. (1989): BLV Tier- und Pflanzenführer für unterwegs. - BLV Verlagsgesellschaft, München, Wien, Zürich, 398 S.


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Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): fast 8500 Fotos, mehr als 800 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 12/2011)

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


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