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Bunter Höckersamenfüßer - Craspedosoma rawlinsii ssp. rawlinsii (LEACH, 1815)
Artenprofil von Peter Decker


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: (Chordeumatida)
Familie: (Craspedosomatidae)
Synonyme:


Craspedosoma productum (VERHOEFF, 1912)
Craspedosoma simile (VERHOEFF, 1891)
Craspedosoma wehranum (VERHOEFF, 1910)

Fotos (© Axel Steiner 1-5, Peter Decker 6)
Breckerfeld (1), Ennepetal (2-5), Lennebergwald (6)


(xxl-Foto)
Männchen
31.03.2006

(xxl-Foto)
Weibchen
09.04.2006

(xxl-Foto)
Weibchen
09.04.2006
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
Weibchen
09.04.2006

(xxl-Foto)
Weibchen
09.04.2006

(xxl-Foto)
Präparat - Männchen
Besondere Merkmale
Ziemlich kräftige leicht abgeflachte glänzende Art. Die Seitenflügel (Paranota) sind nur als flache Lappen ausgebildet. Nur die Segmente 2 bis 4 tragen kleine Seitenflügel. Der glatte Rücken der adulten Tiere ist braun bis dunkelbraun, welcher weißlich bis bläulich bereift sein kann. Meist sind die Männchen dunkler gefärbt als die Weibchen. Die dünne vertiefte mediale Rückenlinie ist heller. Auf dem dunklen Rücken befinden sich pro Segment beiderseits der Mittellinie 2 hellbraune bis weißlichgelbe Flecken.


Rückenansicht von Craspedosoma rawlinsii (Präparat) (© Peter Decker)


Unterseite und Beine gelblich bis bräunlich. Die Fühler sind lang und dünn. 25 bis 28 Ocellen in einem Dreieck angeordnetem Haufen. Auf dem Rücken 3 Paar borstentragende Höckerchen. Die Jungtiere, welche noch nicht den charakteristischen perlschnurartigen Habitus der Adulti aufweisen, sind dunkel bis bräunlich gefärbt und in den Flanken marmoriert und besitzen sehr stark entwickelte Borsten (Marcochaeten), wodurch man sie leicht mit Angehörigen der Familie Mastigophorophyllidae verwechseln kann.
Es gibt 3 Unterarten von Craspedosoma rawlinsii: C. rawlinsii ssp. alemannicum, C. rawlinsii ssp. germanicum und C. rawlinsii ssp. rawlinsii, wobei C. r. germanicum eine Hybridform der beiden anderen Unterarten darstellt. Alle Unterarten sind nur anhand der Gonopoden (männlicher Begattungsapparat) zu unterscheiden.

30 Segmente

Körperlänge:
Männchen: 10,25-16 mm lang, 1,2-1,7 mm breit
Weibchen: 11,00-14,0 mm lang, 1,2-17 mm breit

Lebensraum
Eurytope hygrophile (= verschiedene Lebensräume bewohnend und feuchtigkeitsliebend) Art mit Schwerpunkt Wald. Es werden meist schattige, feuchte Wälder, aber auch baumarme Uferbiotope bewohnt. Craspedosoma rawlinsii ist sowohl auf saueren als auch basischen Böden zu finden (pH 5,3-8,2).

Biologie und Lebensweise
Craspedosoma rawlinisii ist ein Bewohner der Streuschicht. Er hat einen nächtlichen Aktionsradius von mehreren Metern und ist auch in den unteren Bereichen von Bäumen zu finden.
Als Adulti lebt diese Art nur noch 10 Monate (September bis Juni) und gehört daher zu den einjährigen Arten. Paarungen finden von September bis November und von Februar bis April statt. In den Frostperioden hält sich die Art unter loser Rinde auf. Jungtiere sind in den Sommermonaten zu beobachten.

Nahrung
Bis zu 59% Pilzmaterial, aber auch Laubstreu und nur zu einem geringen Anteil wird Holz, Gras und Moos gefressen.

Verbreitung in D/Welt
Der Bunte Höckersamenfüßer ist in ganz Deutschland verbreitet. Außerdem in Frankreich, Grossbritanien, Irland, Belgien, Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen, Polen.

Verbreitung in NRW
In NRW verbreitet.

Benutzte Literatur

BLOWER, J. G. (1985): Millipedes. Keys and notes for the identification of the species. - Synopses of the British Fauna 35: 1-242.

HAACKER, U. (1968a): Deskriptive, experimentelle und vergleichende Untersuchungen zur Autökologie rhein-mainischer Diplopoden. - Oecologia 1: 87-129

HAACKER, U. (1968b): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38

SCHALLNASS, H.-J.; RÖMBKE, J.; BECK, L. (1992): Zur Biologie eines Buchenwaldbodens. 15. Die Doppelfüßer (Diplopoda). Carolinea 50: 145-170 - (ISSN: 0176-3997).

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm


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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.