Homepage

Konzeptidee

Artenlisten

Artenprofile

Naturschutz-Praxis

Chronologie

Links

Buchempfehlungen

Newsletter

Natur-Videos

Fotogalerie

Dank an...

Spiel

Suche

Kontakt & Spende

Hilfe

Impressum


 
 

Luchsspinne - Oxyopes ramosus (PANZER, 1804)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Luchsspinnen (Oxyopidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Troisdorf (NSG Wahner Heide)


(xl-Foto)
01.06.2005
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Vorderkörper: rotbraun, dunkelbraun bis fast schwarz. In der Mitte verlaufen zwei weiße Längsbänder, die hinten verschmelzen und vorne nach außen divergieren. Vom Augenbereich nach hinten verläuft ein weiteres weißes Längsband, das in die Mitte der beiden divergierenden Längsbänder hineinstößt. An den Seiten des Vorderkörpers verlaufen ebenfalls weiße, manchmal in Flecken zerfallende, aber meist durchgehende Längsbänder. Im Bereich des Vorderkörpers treten immer wieder rostbraune aus Schuppenhärchen gebildete Bereiche auf.

Hinterleib: ebenfalls rotbraun, dunkelbraun bis fast schwarz gefärbt. Der Hinterleib verjüngt sich nach hinten. Von vorne bis hinten verläuft ein graues bis graubraunes nach hinten verjüngendes Längsband, das aus weißen und rotbraunen Härchen bestehende Flecken ausweisen kann. Im vorderen Bereich befindet sich ein dunkles Herzmal. Das Längsband wird von 3-4 schräg nach vorne gerichteten weißen Schrägstreifen gesäumt.


Das Foto (© A. Staudt) zeigt eine in Flüssigkeit konservierte
Luchsspinne und deren arttypische Epigyne (oben rechts).


Beine: rotbraun bis dunkelbraun und geringelt. Die Beine sind wie bei Luchsspinnen typisch mit vielen langen, kräftigen Dornen bewehrt.


Das Foto (© N. Klapkarek) zeigt die eindrucksvoll
bestachelten Beine der Luchsspinne.


Körperlänge: Männchen: 6 mm; Weibchen: 6-10 mm

Lebensraum
Die Luchsspinne bewohnt vor allem Heidegebiete, wo sie besonders gerne auf Heidekraut (Calluna vulgaris) zu finden ist, Wacholderheiden und (Sand-)Trockenrasen. Daneben kann sie vereinzelt auch in Moorheiden, Hochmooren und Niedermooren sowie in lichten trockenen Wäldern angetroffen werden.

Biologie und Lebensweise
Die Luchsspinne ist tagaktiv und baut keine Fangnetze. Stattdessen jagen sie ihre Beute umherlaufend, wobei sie die Beute oft im Sprung ergreifen.

Zweijähriger Entwicklungszyklus. Adulte Exemplare findet man von Mai bis Juli.

Das Männchen balzt vor der Paarung, indem es mit vibrierendem Hinterkörper und erhobenem Hinterkörper vor dem Weibchen tanzt und mit den Palpen wedelt. Dabei nähert es sich immer wieder dem Weibchen und berührt ihre Beine. Der gelblich-weiße Eikokon wird an Zweigspitzen befestigt und vom Weibchen bewacht. Die Jungspinnen schlüpfen dann im Juni bis Juli und überwintern im letzten juvenilen Stadium.

Nahrung
Insekten und Spinnen

Verbreitung in D/Welt
Die Luchsspinne wurde bisher in Deutschland selten gefunden. Verbreitungsschwerpunkt ist die Oberrheinebene und der Pfälzer Wald. Daneben gibt es einige wenige Funde in der Norddeutschen Tiefebene und in Ost-Deutschland. Das deutschlandweite Verbreitungsmuster der Luchsspinne finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
Bisher nur sehr wenige Funde in NRW am Niederrhein und in der Kölner Bucht.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (1984): Spinnen. Beobachten, bestimmen. Neumann-Neudamm. Melsungen, Berlin, Basel, Wien. 160 S.

HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1 -460.

FOELIX, R. F. (1992): Biologie der Spinnen. Thieme Verlag. Stuttgart. 331 S.


Zur Buchliste weiterer interessanter Spinnen-Bücher auf www.natur-in-nrw.de

Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


Zur Linkliste weiterer interessanter Spinnen (Arachnida)-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de