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Längsgestreifte Dickkieferspinne - Pachygnatha clercki SUNDEVALL, 1823 |
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Artenprofil von Nicolaj Klapkarek |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Spinnentiere (Arachnida)
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Ordnung: | Webspinnen (Araneae)
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Familie: | Streckerspinnen (Tetragnathidae)
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Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
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Bonn-Mehlem
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(xl-Foto) Weibchen 24.04.2005 |

(xl-Foto) Weibchen 24.04.2005 |
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Besondere Merkmale |
Vorderkörper: Dunkelrotbraun bis dunkelbraun mit einem hellen, breiten sich nach hinten leicht verschmälerndem Mittelband. Die Seitenbänder sind vorhanden, können mitunter aber mehr oder weniger schwach ausgebildet sein. Beim Männchen fehlen sie oft. Voll ausgeprägt bestehen sie aus zwei Linien, die äußere durchgängig, die innere unterbrochen. Das Sternum (= Bauchplatte) ist rotbraun bis schwarz gefärbt.
Hinterleib: Hellgelb bis orangebraun mit dunklerem Folium (= Blattmuster), das dunkelbraun eingefasst ist. Die Seitenränder des Foliums sind nur wenig gebuchtet. In der Mitte des Foliums verläuft ein helles Längsband, das zentral einen dunklen Längsstrich aufweisen kann. Auf der Unterseite ist der Hinterleib meist dunkler als auf der Oberseite. Beim Männchen können auf der Unterseite ein Paar helle Längsstreifen vorhanden sein.
Beine: Hellgelb bis gelbbraun, ohne weitere Zeichnung.
Ähnliche Arten: Pachygnatha clercki ähnelt P. listeri. Bei letzterer Art sind die dunklen Längsstreifen auf dem Vorderkörper weniger deutlich ausgeprägt. Während der Mittelstreifen meist vorhanden ist, fehlen die Seitenstreifen oft oder sind zumindest sehr undeutlich. Das Sternum und die Cheliceren sind von P. listeri meist deutlich dunkler als der Rest des Vorderkörpers. Die Färbung des Hinterleibs von P. listeri ist kontrastreicher, das Folium dunkler und deutlicher ausgebildet - beim Männchen kann es fast schwarz sein. Die Seitenränder des Foliums sind bei P. listeri stärker eingebuchtet als bei P. clercki und der helle Mittelstreifen innerhalb des Foliums besteht aus mehreren hellen Fleckenpaaren.
Cheliceren von Pachygnatha clercki (© Museum Koenig (ZFMK) Spinnenkurs)
Körperlänge: Männchen: 4,5-5 mm; Weibchen: 5,5-6 mm
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Lebensraum |
Die Längsgestreifte Dickkieferspinne ist eine häufige Art feuchter Lebensräume wie Sümpfe, Feuchtwiesen, Verlandungsvegetation, Flachmoore und Bruchwälder. Darüber hinaus bewohnt sie auch in geringer Dichte Frischwiesen, Äcker und Gärten sowie Ruderalstandorte.
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Biologie und Lebensweise |
Interessant ist, dass Pachygnatha clercki - wie alle Pachygnatha-Arten - als Juvenile noch Netze zum Beutefang bauen (wie auch die Tetragnatha-Arten). Als adulte Tiere hingegen bauen sie keine Netze mehr, sondern fangen ihre Beute in Manier von Lauf- und Jagdspinnen auf dem Boden und in der Vegetation.
Es können ganzjährig adulte Exemplare angetroffen werden.
Das Männchen umgreift während der Paarung mit seinen vergrößerten Cheliceren die des Weibchens und verhindert damit, dass es gefressen wird.
Der Eikokon wird an Stengeln und Blättern in der niedrigen Vegetation angeheftet und nicht bewacht.
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Nahrung |
Insekten
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Verbreitung in D/Welt |
In Deutschland weit verbreitet und häufig. Das deutschlandweite Verbreitungsmuster der Längsgestreiften Dickkieferspinne finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
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Verbreitung in NRW |
In ganz NRW weit verbreitet und häufig.
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Benutzte Literatur |
BELLMANN, H. (1984): Spinnen. Beobachten, bestimmen. Neumann-Neudamm. Melsungen, Berlin, Basel, Wien. 160 S.
HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.
JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.
SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.
LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.
HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1 -460.
Zur Buchliste weiterer interessanter Spinnen-Bücher auf www.natur-in-nrw.de
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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet |
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...
Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.
Zur Linkliste weiterer interessanter Spinnen (Arachnida)-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de
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