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Listspinne - Pisaura mirabilis (CLERCK, 1757)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Raubspinnen (Pisauridae)

Fotos (© Axel Steiner (1-5), Ben Hamers (6))
Breckerfeld (1-5), Teverener Heide (6)


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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich

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Besondere Merkmale
Die Grundfärbung dieser schlanken Raubspinnenart variiert von gelbbraun bis dunkelbraun und ist beim Männchen meist dunkler als beim Weibchen. Auf dem Vorderkörper findet sich ein dunkles Längsband, das in der Mitte deutlich aufgehellt ist und gewöhnlich in einem Haarbüschel endet. Der länglich ovale Hinterleib trägt ein dunkles, meist nicht sehr deutliches Muster aus Winkelflecken und eine seitlich nach oben hell begrenzte, dunkle Wellenlinie.



Die Front der Spinne wird von einem dreieckigen, dunklen Flecken geschmückt, der sich von den Cheliceren bis zu den hinteren Mittelaugen zieht und an den Seiten scharf weißlich begrenzt wird.



Körperlänge: Männchen: 10-12 mm; Weibchen: 11-15 mm

Lebensraum
Die Art findet sich an sonnigen Waldrändern und Waldwegen, auch auf Trockenrasen mit höherer Vegetation und Ödland. Listspinnen meiden zu feuchte, schattige Lebensräume.

Biologie und Lebensweise
Die Spinne überwintert halbwüchsig, wächst im Frühjahr schnell heran und häutet sich meist im Mai zum letzten Mal. Die Tiere nehmen gerne ihr Sonnenbad in charakteristischer Körperhaltung ein (siehe Foto 4). Hierzu werden die Beine seitlich ausgestreckt und oft die beiden Vorder- und Hinterbeine jeweils paarweise dicht aneinadergelegt.

Im Juni findet dann die Paarung statt, der eine ausgiebige Brautwerbung (daher kommt der deutsche Name Listspinne!) vorausgeht. Das Männchen bietet dem Weibchen ein eingesponnenes Beutetier als "Brautgeschenk" an. Während das Weibchen in Ruhe frißt, nutzt das Männchen das Ablenkungsmanöver und führt seinen Taster nacheinander in die beiden Öffnungen der Epigyne ein, die Tasterblase schwillt an und drückt beim anschließenden Kollabieren den Embolus ins Innere der weiblichen Genitalgänge. Dannach trennt sich das Paar. Es gibt Beobachter, die berichten, das das Männchen das Brautgeschenk gelegentlich wieder mitnimmt ;-)

Kurz nach der Paarung - in der zweiten Junihälfte - spinnt das Weibchen einen etwa 1 cm großen kugeligen Eikokon, den es ca. 2 Wochen mit sich herumträgt (siehe Foto 6!). Dann wird etwas erhöht in der Vegetationsschicht eine etwa 10 cm große Gespinstglocke (siehe Foto 5!) angelegt und befestigt darin den Eikokon. Kurz danach schlüpfen die 100-300 Jungspinnen. Einige Tage bleiben die Jungspinnen in einem "Klumpen" im Gespinst und laufen bei Störungen auseinander. Danach zerstreuen sie sich in der Umgebung.

Nahrung
Die Raubspinnen bauen keine Fangnetze sondern jagen ihre Beute (Insekten) frei.

Verbreitung in D/Welt
Ein genaues Verbreitungsmuster der Art in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
In NRW weit verbreitet. Sie gilt als nicht selten.

Benutzte Literatur
BAEHR, BARBARA (1987): Welche Spinne ist das?: Kleine Spinnenkunde für jedermann. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 128 S.

BELLMANN, HEIKO (1984): Spinnen: beobachten, bestimmen. J. Neumann-Neudamm Verlag, Melsungen - 160 S.

BELLMANN, HEIKO (1997): Kosmos-Atlas Spinnentiere Europas. Kosmos-Verlag, Stuttgart - 304 S.

HEIMER, STEFAN & NENTWIG, WOLFGANG (1991): Spinnen Mitteleuropas. Paul Parey Verlag, Berlin.

JONES, DICK (1990): Der Kosmos-Spinnenführer: über 350 mitteleuropäische Spinnen und Weberknechte. 4. Aufl. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 320 S.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


Zur Linkliste weiterer interessanter Spinnen (Arachnida)-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de