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Wellenbindige Streckerspinne - Tetragnatha montana SIMON, 1874 |
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Artenprofil von Nicolaj Klapkarek |
Systematische Einordnung
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Stamm: | Gliederfüßer (Arthropoda)
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Klasse: | Spinnentiere (Arachnida)
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Ordnung: | Webspinnen (Araneae)
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Familie: | Streckerspinnen (Tetragnathidae)
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Synonym: | Tetragnatha solandri
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Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
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Bonn (Lannesdorf)
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 (xxl-Foto) Weibchen 27.05.2007 |
 (xxl-Foto) Weibchen 27.05.2007 |
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 (xxl-Foto) Weibchen 27.05.2007 |
 (xxl-Foto) Weibchen 27.05.2007 |
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Besondere Merkmale |
Vorderkörper: gelbbraun bis braun; Sternum dunkelbraun bis schwarz, manchmal mit dunklem Rand und kleinen hellen Flecken neben den Coxen;
Hinterleib: Beim Weibchen Oberseite weiß bis silbern glänzend, meist mit einem gold bis bräunlich glänzenden Folium (Blattmuster) mit welligem Rand, in dessem vorderen Abschnitt oft ein weiß bis silbern glänzender Bereich eingelassen ist; Seiten im oberen Bereich ebenfalls weiß bis silbern glänzend, mitunter mit schmaler gold bis bräunlich glänzender Wellenlinie, Seiten im unteren Bereich dunkelbraun und wellig vom oberen Bereich getrennt; Unterseite dunkel braun mit 2 silbrig glänzenden schmalen Bändern, die vor den Spinnwarzen zusammenstoßen können
Männchen ähnlich gefärbt wie Weibchen, aber weniger kontrastreich gefärbt und mit weniger weiß bis silbrig glänzenden Bereichen; wirken deshalb eher eintönig braun glänzend gefärbt
Beine: Gelbbraun bis braun (beim Männchen etwas dunkler) oft mit dunklen Ringeln an den Enden der Beinglieder und dunkeln Flecken
Ähnliche Arten: Tetragnatha extensa und Tetragnatha pinicola sind sehr ähnlich.
Bei beiden Arten weist das Sternum jedoch einen hellen Mittelstreifen auf!
Körperlänge: Männchen: 6-8 mm; Weibchen: 7-10 mm
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Lebensraum |
Tetragnatha montana ist meist in Gewässernähe zu finden. Sie besiedelt vor allem Schilfbestände an Ufern von Seen, Teichen und langsam fließenden Bächen und Flüssen und kommt in Mooren und Sümpfen vor. Zudem ist sie auch in Staudenfluren und Gebüschen in Gewässernähe zu finden.
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Biologie und Lebensweise |
Tetragnatha montana baut ihr Radnetz zwischen Schilfstängeln und an niedrigen Zweigen von Gebüschen und Bäumen. Die Radnetze weisen nur wenige Speichen auf und haben eine offene Nabe.
Bei der Paarung ergreift das Männchen das Weibchen mit den Cheliceren ohne vorhergehende Werbung. Dabei fixiert es die Cheliceren mit Hilfe der eigenen Cheliceren und großen Zähnen (Apophysen) so, dass das Weibchen nicht zubeißen kann. Dann kann das Männchen mit seinen langen Tastern bis zur weiblichen Geschlechtsöffnung reichen. Die Taster werden dann abwechselnd in die Epigyne eingeführt und der Samen übertragen.
Der dunkelgrüne Eikokon wird später auf Blattspreiten geheftet.
Adulte Exemplare finden sich von Mai bis September.
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Nahrung |
Insekten
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Verbreitung in D/Welt |
Tetragnatha montana ist paläarktisch verbreitet. Sie besiedelt ganz Europa; in Asien reicht die Verbreitung bis Ost-Sibirien und China.
In Deutschland ist sie weit verbreitet und häufig. Die Fundorte dieser Art in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
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Verbreitung in NRW |
In NRW weit verbreitet und häufig.
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Benutzte Literatur |
HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.
HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.
JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinneführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.
LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.
MURPHY, J. (2006): World Distribution Map - Tetragnatha montana (Weltweite Verbreitungskarte von Tetragnatha montana ).
SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.
WIEHLE, H. (1931): Spinnentiere oder Arachnoidea. VI. 27. Familie. Araneidae. In: F. DAHL, M. DAHL & H. BISCHOFF (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. 23. G. Fischer, Jena. 1-136.
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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet |
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands
Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...
Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.
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