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Rötliche Buschkrabbenspinne - Xysticus lanio C. L. KOCH, 1835
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek - letzte Änderung: 26.04.2011


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Krabbenspinnen (Thomisidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Bonn (Kottenforst)


(xxl-Foto)
Männchen
02.06.2007

(xxl-Foto)
Männchen
02.06.2007

(xxl-Foto)
Männchen
02.06.2007
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale




Rötliche Buschkrabbenspinne (Xysticus lanio, Belegexemplar - Foto: © Nicolaj Klapkarek)

Vorderkörper:

Weibchen: hell- bis gelbbraun und mit feinen dunkelbraunen Linien marmoriert; seitlich neben dem Mittelband mit dunkelbraunen Längsbändern, die bisweilen nur bis etwa zur Mittel reichen; Mittelstreif gelbbraun bis weißlich mit braunem Dreieck, dass breit hinter den Augen beginnt und sich nach hinten verjüngt, es nimmt 1/2 bis 2/3 des Rückenschildes ein

Männchen: rotbraun gefärbt und mit feinen dunkelbraunen Linien marmoriert; seitlich neben dem Mittelband mit dunkelbraunen Längsbändern, oft nur bis etwa zur Mittel reichend; hellbraunes Mittelband mit braunem Dreieck, dass breit hinter den Augen beginnt und sich nach hinten verjüngt, es nimmt ca. 1/2 des Rückenschildes ein, daran schließt sich eine mehr oder weniger auffällige gelbe breite V-förmige Zeichnung an.


Hinterleib:

Weibchen: mit hellbrauner mehr oder weniger strukturloser Blattzeichnung bisweilen mit angedeutetem dunkleren Rand; Seiten auffällig rötlich gefärbt

Männchen: mit dunkelbrauner bis schwarzer Blattzeichnung, die von weißen Querlinien durchzogen ist; Seiten sind weißlich gefärbt; Hinterleib auf der Oberseite mit schwarzen kräftigen Stacheln überzogen


Beine:

Weibchen: weißlich bis hellbraun und mit braunen bis dunkelbraunen Flecken überzogen

Männchen: am Beinpaar I + II obere Beinglieder dunkel rotbraun bis schwarz und untere Beinglieder rötlich braun bis gelbbraun; Femora mit zahlreichen kräftigen schwarzen Stacheln auf der Oberseite; die anderen Beine rötlich braun bis gelbbraun mitunter mit dunkel rotbraunen Ringe am unteren Ende der Beinglieder


Körperlänge: Männchen: 5 mm; Weibchen: 6-7 mm

Lebensraum
Xysticus lanio ist eine Waldart. Sie lebt vor allem in frischen bis trockenen Laub(misch)wäldern, wobei Eichenmischwälder bevorzugt werden. Darüber hinaus ist sie auch an Waldrändern, in lichten Trockenwäldern bzw. Waldsteppen und in Feldgehölzen zu finden. In Offenlandbiotopen ist sie nur vereinzelt anzutreffen.

Biologie und Lebensweise
Xysticus lanio lebt vor allem auf niedrigen Ästen von Bäumen (bevorzugt Eichen) und auf Sträuchern. Bisweilen ist sie auch bis in die Kronen der Bäume zu finden. Direkt am Boden findet man Sie hingegen selten.

Die Rötliche Buschkrabbenspinne ist wie für Krabbenspinnen typisch ein Ansitzjäger. Sie wartet auf Blättern, Zweigen und Ästen sowie manchmal auch auf Blüten sitzend auf ihre Beute. Nähert sich ein Beutetier, erfasst sie dieses mit ihren langen ersten beiden Beinpaaren und setzt ihren Giftbiss. Die langen Stacheln an der Unterseite der Beine helfen ihr dabei die Beute festzuhalten. Wenn die Beute gelähmt ist, wird ein kleines Loch in den Chitinpanzer gebissen und ein Verdauungssaft hineingespritzt. Wenn das Innere der Beute aufgelöst ist, saugen sie die nährstoffreiche Lösung auf. Zurück bleibt die leere, unversehrte Chitinhülle.

Die Paarung verläuft typisch für die Gattung Xysticus. Dabei zieht das Weibchen die Vorderbeine an die Vorderkörper. Dann wird das Weibchen vom Männchen mit einigen Fäden symbolisch "gefesselt". Eine wirkliche Festsetzung ist dadurch aber nicht gegeben, denn nach der Paarung entledigt sich das Weibchen ohne Mühe von den Fäden. Anschließend klettert das Männchen von hinten über das Weibchen auf die Unterseite des Hinterleibs und inseriert abwechselnd die beiden Taster in die Geschlechtsöffnung des Weibchens.
Der Eikokon wird im Sommer an einer geschützten Stelle angelegt und vom Weibchen bis zu ihrem Tod bewacht. Vor dem Schlüpfen der Jungspinnen beißt das Weibchen ein Loch in die feste Außenwand des Eikokons. Die Jungspinnen überwintern.

Adulte Tiere findet man von Mai bis Juli. Männchen auch gelegentlich schon im April.

Nahrung
Insekten (z. B. Schwebfliegen, Bienen, Käfer oder Schmetterlinge) und manchmal auch kleinere Spinnen

Verbreitung in D/Welt
Xysticus lanio ist paläarktisch verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von ganz Europa bis nach Sibirien und Japan. In Deutschland ist die Rötliche Buschkrabbenspinne weit verbreitet und häufig.
Die Fundorte dieser Art in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
Die Rötliche Buschkrabbenspinne ist in NRW weit verbreitet und häufig.

Benutzte Literatur
FOELIX, R: Biologie der Spinnen. Thieme Verlag. 2. Auflage. 331 S.

HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.

HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinneführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

MURPHY, J. (2009): World Distribution Map - Xysticus lanio (Weltweite Verbreitungskarte von Xysticus cristatus).

SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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