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Leiobunum rotundum (LATREILLE, 1798)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Weberknechte (Opilionida)
Familie: Spinnenkanker (Sclerosomatidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Bonn-Lannesdorf


(xl-Foto)
Weibchen

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Weibchen
 
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Weibchen
   
Besondere Merkmale
Der Körper ist beim Männchen einfarbig ziegelrot bis ziegelgelb gefärbt und weist keine Zeichnung auf. Das Weibchen ist gelblich rot bis (rot)bräunlich und hat einen mehr oder weniger deutlichen, nach hinten leicht divergierenden braunen Sattelfleck, der kurz vor dem Ende zwei seitlich rausragende Zacken aufweist. In den Sattelfleck sind helle Punkt eingestreut.


Sattelfleck des Weibchens von Leiobunum rotundum (Foto: Nicolaj Klapkarek)


Vor den Augen befindet sich ein bräunlicher trapezförmiger Fleck.
Der Körper hat bei beiden Geschlechtern keinen Dornen- oder Borstenbesatz. Der Augenhügel ist glatt, hat eine schwarze Augenumrandung und einen hellen Mittelstreifen.

Die Beine sind bis auf die weißlichen Coxen beim Männchen schwarz und beim Weibchen dunkelbraun bis schwarz. Alle Glieder sind rund und nur der Femur ist spärlich mit sehr kleinen Dornen versehen. Das 2. Beinpaar ist sehr lang und hat eine Länge von ca. 60 mm (Männchen) bzw. 55 mm (Weibchen).

Ähnliche Arten: Leiobunum rotundum kann leicht mit Leiobunum blackwalli verwechselt werden. Bei L. rotundum ist die Mittellinie des Augenhügels hell und die Augenumrandung dunkel und bei L. blackwalli ist die Mittellinie des Augenhügels dunkel und die Augenumrandung hell. Der Sattelfleck des Weibchens divergiert bei L. blackwalli stark und ist gezackt, während er bei L. rotundum nur leicht divergiert und nur am Ende einen paarigen Zacken aufweist.

Körperlänge: Männchen: 3-4 mm; Weibchen: ca. 5-6 mm

Lebensraum
Leiobunum rotundum besiedelt ein breites Spektrum von Biotoptypen. Häufig findet man ihn in Parks, Gärten, Gehölzen, lichten Wäldern, auf Waldlichtungen und an Waldrändern. Ebenso kommt er auf Wiesen, Weiden und Feldern vor und meidet sogar das Hochmoor nicht. Gerne kommt er in Biotoptypen vor, die eine leichte Beschattung aufweisen. Gemieden werden hingegen dichte, lichtarme Wälder und sehr trockene Lebensräume wie z. B. Sanddünen.

Biologie und Lebensweise
Leiobunum rotundum ist nachtaktiv. Tagsüber versteckt er sich gerne in Gruppen, wobei die Weberkenechte eng bei einander sitzen und sich mit den Beinen berühren.
Während die juvenilen Tiere in der Bodenschicht leben, sind die adulten Tiere auch in der Kraut- und Strauchschicht anzutreffen. Man findet sie gerne auch an Baumstämmen, Hauswänden oder Gartenzäunen sitzend.
Adult im Sommer bis Herbst.

Nahrung
Arthropoden

Verbreitung in D/Welt
Leiobunum rotundum kommt in West-, Nord- und Mitteleuropa vor. Im Wesentlichen beschränkt sich sein Verbreitung auf die atlantisch geprägten Teile. In Süd-Europa fehlt er genauso wie im Norden von Skandinavien. Im Osten reicht seine Verbreitung bis in den europäischen Teil Russlands. Leiobunum rotundum ist mehr oder weniger über ganz Deutschland verbreitet. Er scheint aber im nordwestdeutschen Tiefland deutlicher seltener zu sein als in den übrigen Gebieten (Nachweislücken?).

Das Verbreitungsmuster der Art in Deutschland finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
In NRW ist Leiobunum rotundum bisher nicht häufig nachgewiesen worden. Er dürfte aber häufiger sein als es die bisherigen Funde annehmen lassen.

Benutzte Literatur

JONES, DICK (1990): Der Kosmos-Spinnenführer: über 350 mitteleuropäische Spinnen und Weberknechte. 4. Aufl. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart - 320 S.

MARTENS, JOCHEN (1978): Weberknechte, Opiliones. In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands. 64. Teil. Gustav Fischer. Jena. S. 1-464.


Zur Buchliste weiterer interessanter Spinnen-/Weberknecht-Bücher auf www.natur-in-nrw.de

Weitere Informationen zu Weberknechten (Opiliones) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Martin Lemkes Spinnen-Forum: Bestimmungshilfe zu kurzbeinigen und langbeinigen Weberknechten (Autor: Aloysius Staudt)

European Society of Arachnology: Fotos von Weberknechten (engl.)

Ed Nieuwenhuys (Niederländische Seite): Fotos verschiedener Weberknechte und kurzer Informationstext (auf englisch)

Wikipedia: Fotos von Weberknechten und kurzer Informationstext


Zur Linkliste weiterer interessanter Weberknecht-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de