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Buntbäuchiger Grashüpfer - Omocestus rufipes (ZETTERSTEDT, 1821)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Springschrecken (Saltatoria)
Familie: Feldheuschrecken (Acrididae)
Unterfamilie: Grashüpfer (Gomphocerinae)

Synonym:

Omocestus ventralis (ZETTERSTEDT, 1821)

Foto (© Karsten Lange)
NSG Diersfordter Wald (bei Wesel)


(xxl-Foto)
Männchen
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Männchen: braunschwarz bis schwarz, mit rotem Hinterleibsende, Hinterschienen und teilweise auch die Oberseiten der Hinterschenkel braunrot

Weibchen: auf der Oberseite grün, auf der Seite graubraun, heller als das Männchen, Legeröhrenklappen kürzer als die Subgenitalplatte.

Unterseite bei beiden Geschlechtern von vorn nach hinten: erst grün, dann gelb, zuletzt rot. Kiefer- und Lippentaster dunkel mit weißen Spitzen. Die hellen Scheitel des Kopfes ohne Mittelkiel. Halsschild-Seitenkiele sind im ersten Viertel mäßig gebogen, ihr Abstand an der schmalsten Stelle ist etwa halb so gross wie an der breitesten. Die Flügel reichen bis zu den Hinterknien, die Hinterflügel sind an der Spitze deutlich verdunkelt und im Medialfeld meist deutlich gefleckt.

Der Gesang des Buntbäuchigen Grashüpfers ist hier (© B. Odé) zu hören und dauert je Strophe ca. 5-6 Sekunden.

Körpergröße: Männchen: 12-17 mm; Weibchen: 18-21 mm


Ähnliche Arten:

Rotleibiger Grashüpfer (Omocestus haemorrhoidalis): Seitenkiele des Halsschildes knickig, laufen im vorderen Teil im gleichen Winkel auseinander, wie im hinteren Teil. Gesang nur ca. 2 Sekunden lang.

Bunter Grashüpfer (Omocestus viridulus): Scheitel des Kopfes mit Mittelkiel. Männchen ohne rote Hinterleibsspitze, Taster einfarbig hell, Gesang meist über 10 Sekunden, nicht in xerothermen Biotopen

Lebensraum
Der wärme- und trockenheitsliebende (= xerotherm) Buntbäuchige Grashüpfer ist auf sonnigen (südost- bis südwestexponierten), trockenen Wiesen, Trockenrasen und Weiden, an steinigen Wegrändern, Moorrändern, Böschungen und auf Waldlichtungen (-schlägen) zu finden. Bevorzugt werden offene, vegetationsarme Biotope.

Biologie und Lebensweise
Die Eier werden im Sommer/Herbst im Wurzelbereich von Pflanzen oder in die obersten 2 cm der Bodenschicht gelegt. Nach der winterlichen Diapause schlüpfen die Larven im nächsten Frühjahr und durchleben 4 Larvenstadien. Imagines sind zwischen Juni/Juli und Oktober/November mit Höhepunkt Ende August zu finden. Einjähriger Entwicklungszyklus.

Nahrung
Gräser (ausschließlich herbivor)

Verbreitung in D/Welt
Der Verbreitungsschwerpunkt des Buntbäuchigen Grashüpfers liegt im mediterranen Raum, die Art ist aber fast holopaläarktisch (im Norden bis Südschweden und Südnorwegen, im Süden bis Süditalien und Griechenland) verbreitet. In Süddeutschland ist er weit verbreitet, aber nirgends häufig, im Norden deutlich seltener anzutreffen. In der aktuellen Roten Liste Deutschlands (1998) wird der Buntbäuchige Grashüpfer als stark gefährdet (RL 2) geführt.

Verbreitung in NRW
Die Verbreitung von Omocestus rufipes in NRW läßt sich anhand des Rote-Liste-Status (1997) ablesen: Niederrheinisches Tiefland (RL 2), Niederrheinische Bucht (RL 1), Westfälische Bucht/Westf. Tiefland (RL 1), Weserbergland (-), Eifel (RL 1), Süderbergland, Berg. Land, Sauer- u. Siegerland (-)
Nachweise des Buntbäuchigen Grashüpfers finden sich hauptsächlich im Rheinland vor allem in Pfeifengrasbeständen und Heideresten. In Westfalen ist die Art sehr selten anzutreffen.

Verbreitungskarte des "Buntbäuchigen Grashüpfers" der AK Heuschrecken NRW

Benutzte Literatur
BAUR, B., BAUR. H., ROESTI, C. & ROESTI, D. (2006): Die Heuschrecken der Schweiz. Haupt, Bern 352 S.

BELLMANN, H. (2006): Der Kosmos Heuschreckenführer. Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 350 S.

DETZEL, P. (1993): Heuschrecken und ihre Verbreitung in Baden-Württemberg. Arbeitsbl. Naturschutz (19), 1-64, 2. Aufl. Karlsruhe.

MAAS, S. , P. DETZEL & A. STAUDT (2002): Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands. Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. Hrsg. v. Bundesamt f. Naturschutz. Landwirtschaftsverlag Münster. 401 S.

WENDLER, A. , LORENZ, C. & J. HORSTKOTTE (1999): Heuschrecken. 13. unveränderte Auflage; Hamburg. HRSG.: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 97 S.


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Weitere Informationen zu Heuschrecken (Saltatoria) im Internet

Arbeitskreis Heuschrecken NRW: Infos, Kontakte, Links, Artenlisten

Tier und Natur (Hans-Jürgen Martin): Informationen, Körperbau, Artenlisten...

Mark van Veen: Niederländische Seite mit Artenprofilen und Gesängen der Heuschrecken.


Zur Linkliste weiterer interessanter Heuschrecken-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de