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Kleine Mosaikjungfer, Früher Schilfjäger
Brachytron pratense (O. F. MÜLLER, 1764)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 23.05.2015


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Familie: Großlibellen (Anisoptera)

Synonym:

Brachytron hafniense

Fotos (© Thorsten Lindekamp (3-4),
Heide Gospodinova & Willi Wünsch (1-2, 5))

Wyler (Kranenburg am Niederrhein, 3-4), Köln (Wahner Heide, 5)


(xxl-Foto)
Männchen
17.05.2014

(xxl-Foto)
Weibchen
03.06.2011

(xxl-Foto)
Männchen
13.05.2008
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
Männchen
13.05.2008

(xxl-Foto)
Weibchen
01.05.2010
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen




Männliche Kleine Mosaikjungfer - Brachytron pratense (© Thorsten Lindekamp)




Weibliche Kleine Mosaikjungfer - Brachytron pratense (© Horst Günter Neuhoff, Wahner Heide/Köln, 01.06.2010 - xxl-Foto)

Die kleinste heimische Edellibelle fällt durch ihre auffällige Behaarung an Thorax und den vorderen Abdominalsegmenten auf. Die Thoraxseiten sind grün mit 2 schrägen, schwarzen Streifen (Aeshna mixta = braune Brust mit breiten, gelblichen Seitenbinden). Auffallend lange schmale Flügelmale (Pterostigma) und sehr lange Hinterleibsanhänge.

Männchen: Hinterleib schwarz-blau gescheckt
Weibchen: Hinterleib schwarz-gelbgrün gescheckt

Körperlänge: 55-65 mm
Flügelspannweite: 70-80 mm

Larve: Kleine knopfförmige Augen (nehmen weniger als die Hälfte vom Seitenrand des Kopfes ein), auf der Unterseite ausgehöhlter Hinterleib, abgeflachte Beine, ein fadenförmiger 6-7-gliedriger Fühler und der langgestreckte Aeshnidae-Körper kennzeichnen die Larve von Brachyton pratense.



Schlupfbereite Larve der Kleinen Mosaikjungfer (Foto © H.-Willi Wünsch, xxl-Foto per Bildklick)

Lebensraum
Die Kleine Mosaikjungfer bevorzugt teilbesonnte stehende und langsam fließende Gewässer, wie Weiher, Grubengewässer, Torfstiche, Gräben und extensiv genutzte Seen mit schilfreichen (Großröhrichte) Ufern oder Flußauen (Altwässer). In der Reifezeit häufig auf Freiflächen zwischen Gehölzbeständen jagend.

Biologie und Lebensweise



Kopula der Kleinen Mosaikjungfer (Foto © H.-Willi Wünsch, 17.05.2014, xxl-Foto per Bildklick)




Eiablage der Kleinen Mosaikjungfer (Foto © Heide Gospodinova, 08.06.2013, xxl-Foto per Bildklick)

Die Eier werden in schwimmende Pflanzenteile eingestochen. Die Larven überwintern zwei- bis dreimal und benötigen somit 3 Jahre für ihre Entwicklung. Sie leben in der Unterwasservegetation und stellen sich bei Berührung tot.
Die Flugzeit von Brachytron pratense reicht von Mai bis Juni/Juli.

Die folgenden Bilder stammen alle von Heide & Willi Wünsch (Wahner Heide/Köln: Großes, stehendes Gewässer mit Ufervegetationen zum Teil aus niedrigen Erlen und stellenweise starkem Schilfbewuchs - 01.05.2010):

   

   

Schlupf einer männlichen Kleinen Mosaikjungfer - Brachytron pratense (xxl-Foto 1, xxl-Foto 2, xxl-Foto 3, xxl-Foto 4)

   

Links: Geschlüpfte weibliche Kleine Mosaikjungfer - Brachytron pratense (xxl-Foto 5), rechts: Exuvie (= Larvenhaut) (xxl-Foto 6)

Nahrung
Die Larven und die adulten Libellen ernähren sich von Insekten.



Männliche Kleine Mosaikjungfer mit Beute (Foto © Heide Gospodinova, 19.05.2013, xxl-Foto per Bildklick)

Verbreitung in D/Welt
Verbreitungsschwerpunkte sind Mittel- und Osteuropa, nach Norden und Westen bis Südskandinavien und Großbritannien. Im Süden enden die Nachweispunkte auf Höhe der Pyrenäen durch den mittleren Balkan bis zur Nordküste des Schwarzen Meeres.



Frisch geschlüpftes Männchen (links) und Weibchen (rechts) der Kleinen Mosaikjungfer
(Foto © H.-Willi Wünsch, 04.05.2013, xxl-Foto per Bildklick)

In Deutschland vor allem im Tiefland und den Flussniederungen vorkommend. Schwerpunkte sind das Norddeutsche Tiefland, das Rhein-Main- und das Donaugebiet. Höhere Lagen werden nur lückig besiedelt, Gebirgsgegenden werden gemieden.
In der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands (1998) belegt die Kleine Mosaikjungfer den Status 3 = gefährdet.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW beschränkt sich das Verbreitungsgebiet dieser Libellenart auf das Tiefland. Am Niederrhein und im Bereich der Niers liegen die Schwerpunkte der hiesigen Bestände.
Hier können Sie sich die Verbreitungskarte der "Kleinen Mosaikjungfer" des Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen ansehen.
In der Roten Liste der gefährdeten Libellen (Odonata) in Nordrhein-Westfalen (1999) belegt Brachytron pratense den Status 2 = stark gefährdet.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (2007): Der Kosmos Libellenführer. Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 279 S.

BROCKHAUS, T. & U. FISCHER (HRSG.) (2005): Die Libellenfauna Sachsens. Natur & Text Rangsdorf. 427 S.

JURZITZA, GERHARD (1988): Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas - Franckh (Kosmos Naturführer). Stutgart. 191 S.

LANDMANN, A. (mit G. LEHMANN, F. MUNGENAST & H. SONNTAG): Die Libellen Tirols. Berenkamp-Verlag, Bruneck. 324 S.

ZIMMERMANN, W., F. PETZOLD & F. FRITZLAR (2005): Verbreitungsatlas der Libellen (Odonata) im Freistaat Thüringen - Naturschutzreport 22, Jena. 224 S.

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Weitere Informationen zu Libellen (Odonata) im Internet

Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen: Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste

Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg e.V. (SGL): Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste, Kartierung, Biologie, Ökologie usw.


Zur Linkliste weiterer interessanter Libellen-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de