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Gemeine Winterlibelle - Sympecma fusca (VANDER LINDEN, 1820)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Familie: Teichjungfern (Lestidae)

Fotos (© Axel Steiner, Horst Günter Neuhoff)
Dortmund (1-5), Lohmarer Teiche bei Siegburg/Köln (6)


(xxl-Foto)
Weibchen
14.03.2007

(xxl-Foto)
Weibchen
14.03.2007

(xxl-Foto)
Weibchen
14.03.2007
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
Weibchen
14.03.2007

(xxl-Foto)
Weibchen-Hinterleib
14.03.2007

(xxl-Foto)
Männchen
20.04.2010
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen




Weibliche Gemeine Winterlibelle


Kleinlibelle mit hellbrauner Grundfärbung mit kupfern irisierenden dunkelbraunen Thorax- und Abdomenzeichnungen. Auf der Oberseite des Hinterleibs (Segment 3-6) lanzettförmige, torpedoartige Flecken. Brust mit geradem dunklen Mittelstreifen (Sympecma paedisca = Streifen mit kleiner Ausbuchtung vorne). Pterostigmen der zusammengelegten Vorder- und Hinterflügel liegen hintereinander (nicht aufeinander! - vgl. Foto 5)).
Männchen und Weibchen gleichen einander, mit Ausnahme der Körperanhänge.

Larve/Exuvie: Mit Kiemenblättchen, deren Seitenadern fast rechtwinklig von der Mittelader abzweigen.

Körperlänge: 27-29 mm
Flügelspannweite: 40-45 mm

Lebensraum
Bevorzugt werden in niederen Höhenlagen Stillgewässer mit strukturreichen Röhricht- oder Seggenbeständen in Gehölznähe, an Altwassern, Baggerseen und Fischteichen. Ein wichtiges Ausstattungsmerkmal der Gewässer sollten abgestorbenes Pflanzenmaterial auf der Wasseroberfläche sein.

Im Winter werden andere oft weit entfernte Biotope aufgesucht. Die hier gezeigten Aufnahmen aus dem März 2007 entstanden auf einer Dortmunder Brachfläche mit stillgelegten brombeerüberwucherten Bahngleisen.

Biologie und Lebensweise
Die Gemeine Winterlibelle schlüpft im Juli/August. Im Herbst suchen die Tiere geschützte Überwinterungsquartiere auf, die oft weit von jedem Gewässer liegen. Die Gemeine Winterlibelle ist die einzige einheimische Libellenart, die als voll entwickeltes Tier überwintert. Bei Winterbeginn fallen die Libellen in eine Kältestarre. Im Frühjahr wird Sympecma fusca wieder aktiv und sucht zur Eiablage Gewässer auf. Die Paare setzen sich in Tandemstellung zur Eiablage horizontal auf im Wasser schwimmende, abgestorbene Pflanzenteile. Die Eier werden in die schwimmenden Pflanzenreste eingestochen. Im Mai/Juni endet das Leben dieser Generation. Die Larven schlüpfen etwa 3 Wochen nach der Eiablage und entwickeln sich in ca. 2-3 Monaten in der Gewässervegetation. Da die gesamte Entwicklung von der Eiablage bis zum Schlupf nur 3 Monate Zeit beansprucht können auch temporäre Gewässer besiedelt werden.

Flugzeit: Ende Juli bis Juni des Folgejahres

Nahrung
Insekten

Verbreitung in D/Welt
In West-, Mittel- und Osteuropa, sowie im gesamten Mittelmeerraum, im Osten bis Mittelasien verbreitet. Nicht auf den Britischen Inseln und in Nordeuropa. Hierzulande ist die Gemeine Winterlibelle nach der Roten Liste Deutschland (1998) als gefährdet (=3) eingestuft. Ihre Bestände sind rückläufig, in tieferen Lagen verbreitet, aber nirgends häufig. Durch Vernichtung von Gewässern, vor allem von Flußauen gefährdet. Die Gemeine Winterlibelle kann durch die Anlage neuer Gewässer gefördert werden, sofern diese über eine ausreichende Gewässervegetation verfügen. Die Bestandszahlen schwanken stark in Abhängigkeit von den Wintertemperaturen und der damit verbundenen Sterberate.

Verbreitung in NRW
Sympecma fusca ist in NRW je nach Naturraum in ihrem Bestand gefährdet, stark gefährdet, vom Aussterben bedroht oder gar Ausgestorben bzw. verschollen.
Rote Liste NRW 1999 (2 = Stark gefährdet), Rote Liste NRW 1986 (3 = Gefährdet), Niederrheinisches Tiefland (1 = Vom Aussterben bedroht), Niederrheinische Bucht (3), Westfälische Bucht/Westfälisches Tiefland (2), Eifel/Süderbergland (2), Weserbergland (2), Ballungsraum Ruhrgebiet (0 = Ausgestorben oder verschollen)

Eine Übersicht über die Fundpunkte zeigt die Verbreitungskarte der Gemeinen Winterlibelle des Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen.

Benutzte Literatur
BELLMANN, HEIKO (1987): Libellen: beobachten, bestimmen - Neumann-Neudamm (JNN-Naturführer). Melsungen. 272 S.

BROCKHAUS, T. & U. FISCHER (Hrsg.) (2005): Die Libellenfauna Sachsens. Natur & Text Rangsdorf. 427 S.

JURITZA, G. (1988): Welche Libelle ist das? Die Arten Mittel- und Südeuropas. Stuttgart, Franckh (Kosmos Naturführer), 191 S.

LEHMANN, G., F. MUNGENAST & H. SONNTAG (2005): Die Libellen Tirols. Berenkamp Verlag. 324 S.

SCHAEFER, M. (2006): Brohmer: Fauna von Deutschland. Ein Bestimmungsbuch unserer heimischen Tierwelt. 22., neu bearbeitete Auflage. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. 809 S.

ZIMMERMANN, W., F. PETZOLD & F. FRITZLAR (2005): Verbreitungsatlas der Libellen (Odonata) im Freistaat Thüringen. - Naturschutzreport 22. Jena. 224 S.


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Weitere Informationen zu Libellen (Odonata) im Internet

Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen: Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste

Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg e.V. (SGL): Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste, Kartierung, Biologie, Ökologie usw.


Zur Linkliste weiterer interessanter Libellen-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de