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Bergfink - Fringilla montifringilla (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner
Letzte Änderung: 15.06.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Finken (Fringillidae)

Fotos (© Axel Steiner)
Breckerfeld


(xxl-Foto)
24.03.2013

(xxl-Foto)
08.02.2012

(xxl-Foto)
06.03.2010
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
08.02.2012

(xxl-Foto)
27.03.2013

(xxl-Foto)
24.03.2013
Besondere Merkmale
Rostbeige bis orangene Färbung der Brust, des Flügelbugs und der Flügelbinden; weißer Bürzel (besonders auffällig beim Auffliegen!); etwa spatzengroß; hintere Flanken mit dunklen Flecken



Bergfink, 08.02.2012, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Männchen: leuchtend, gelber Schnabel mit dunkler Spitze

Männchen im Prachtkleid: Schnabel schwarz; Kopf, Mantel und Schulterfedern glänzend blau-/tiefschwarz; Kehle und Brust ungefleckt und rostfarben; Bauch weiß;

Männchen im Schlichtkleid: Schnabel gelblich mit dunkler Spitze; schwarzer Kopf und Mantel wirken durch breite Federsäume scheckig

junge Männchen: am Kopf noch braun gefärbt

Weibchen: Mantel, Scheitel und Nackenseite braun; Kopfseiten grau; Bauch weiß; Brust gelb-/braunorange

      

      

Weiblicher Bergfink, 08.04.2013, Breckerfeld (Fotos © Axel Steiner, xxl-Fotos per Foto-Klick)

Das komplette Federkleid des Bergfinken können Sie sich hier anschauen: www.vogelfedern.de

Körperlänge: 14 cm; Flügelspannweite: 25-26 cm; Flügellänge: 85-97 mm
Gewicht: 22-28 g

Den typischen wie ein nasal quäkendes "dschäe" klingenden Bergfinken-Ruf können Sie sich hier anhören: www.vogelwarte.ch - Vögel der Schweiz.

Ähnliche Arten:

Der Buchfink besitzt keinen weißen Bürzel und ist anders gefärbt: siehe unten!



Verwechslungsart: Männlicher Buchfink, 16.03.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)



Rückansichten: Links männlicher Bergfink, rechts männlicher Buchfink 29.03.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Lebensraum
In seinen angestammten Brutrevieren hält sich der Bergfink in lichten Nadel-, Laub- und Mischwäldern auf. Insbesondere Birkenwälder werden bevorzugt besiedelt.



Bergfink mit Heckenbraunelle, 29.03.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Während des Zugs trifft man ihn hierzulande im Winter auf Äckern und in Wäldern, aber auch in gehölzreichen Parks und Gärten an Futterhäusern an.



Bergfink, 24.03.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Biologie und Lebensweise
Als Zugvögel kommen Bergfinken ab Anfang Oktober auch nach Deutschland und sind hier den Winter über bis April/Mitte Mai zu sehen. Insbesondere beim Heimzug im März fallen die Bergfinken dann auch an unseren Futterstellen auf.

Die Geschichte von NOS EF89224



Weiblicher beringter Bergfink NOS EF 89224, 13.04.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Interessante Informationen kann man von beringten Vögeln erhalten, sofern man einen toten Vogel findet oder man das Glück hat die Ringdaten an einem lebenden Exemplar ablesen zu können.



Die Daten sollten in jedem Fall, der Wissenschaft zu Liebe, an die jeweilige Beringungszentrale weitergeleitet werden! Weitere Infos dazu kann man z. B. hier beim NABU erhalten.
Aus dem Original-Datenbankauszug des Museum Stavangers (Norwegen) zu dem von mir in Breckerfeld beobachteten Bergfink-Weibchen (pdf) geht hervor, dass das 1-jährige Weibchen am 18.09.2012 1412 km nördlich von Breckerfeld in der Nähe von Stjørdal (63.4749N, 011.2642E), einer norwegischen Kommune in Nord-Trøndelag mit einem Stellnetz gefangen und beringt wurde.



Reiseroute von NOS EF 89224; Kartenauszug aus Googlemaps (Kartendaten © Google, GeoBasis-DE/B ©2009), xxl-Foto)

Ich möchte mich hier noch einmal für die schnelle Antwort der Bearbeiter beim Museums Stavanger (Norwegen) bedanken, die mir, etwa 19 Stunden nach meiner Anfrage, die Auflösung der interessanten Frage nach der Herkunft des Vogels geschickt haben.



Weiblicher Bergfink, 08.04.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Die Brut findet nur in Ausnahmefällen in Deutschland statt. Dabei kann es zu Paarungen zwischen Buch- und Bergfinken kommen. Die Eier der einzigen Jahresbrut werden ab (Mitte Mai-) Juni (-Mitte Juli) gelegt.



Bergfink, 06.03.2010, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Nest: das Weibchen übernimmt den Nestbau in einer Astgabel oder auf einem Ast in Bäumen oder Büschen; Nestbau in 1-10 m Höhe; Napf mit dicken Wänden aus Gras, Halmen, Moos, Flechten und Rindenstückchen; ausgekleidet mit Federn; Muldendurchmesser 55-60 mm, -tiefe ca. 50 mm

Eier: (4-)6-7(-8) spindelförmige Eier; glatt und glänzend; Grundfarbe rötlichgrau bis bläulich (etwas dunkler als beim Buchfink und blassbräunlich gewölkt); Eigröße: durchschnittlich 19,3 x 14,5 mm; Gewicht: ca. 2 g

Brutdauer/Brutpflege: 11-14 Tage; das Weibchen brütet ab dem letzten Ei; beide Elterntiere füttern

Nestlingsdauer: 12-14 Tage

      

Bergfink, 29.03.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Ansicht per Foto-Mausklick)

Nahrung
Bergfinken ernähren sich im Sommer überwiegend von Insekten und im Winter von Sämereien (meist Bucheckern, bei deren Knappheit auch Fichtensamen oder Maiskörner), kommen aber auch an Futterhäuser. Die Nahrung wird meist auf dem Boden gesucht. Die tierische Nestlingsnahrung (Raupen (oft Frostspanner), Käferlarven usw.) wird von den Blättern abgelesen und fliegende Insekten werden im kurzen Jagdflug erbeutet.



Bergfink, 08.02.2012, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Verbreitung in D/Welt



Bergfink, 13.02.2011, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Das Brutareal der Bergfinken (engl.= Brambling) liegt in der borealen Zone Eurasiens von Norwegen bis Kamtschatka. Der europäische Gesamtbestand liegt zwischen 13-22 Millionen Brutpaaren, wovon mehr als die Hälfte in Russland leben (BAUER et al.). Einzelne deutsche Bruten sind bisher wohl nur aus den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gemeldet. Im Winter weichen sie in südlicher Richtung bis in den Mittelmeerraum aus, wobei sie dann auch in Deutschland als sehr häufiger Wintergast zu beobachten sind.

Zur weltweiten Verbreitungskarte des Bergfinken bei Avibase

Verbreitung in NRW
Bergfinken sind als klassische Zugvögel in NRW nur im Winter als Durchzügler und Wintergast zu beobachten. Dabei kann es bei guter Nahrungssituation (Jahrgänge mit ausgeprägter Bucheckerfruchtbildung) zur Bildung von mehrere Millionen Individuen starken Schwärmen kommen.

      

Bergfink beim Knacken eines Sonnenblumenkerns, 29.03.2013, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Ansicht per Foto-Mausklick)

Solche riesigen Schwärme traten im Februar/März 2005 auch im Essener Süden in Buchenwäldern auf. Schwerpunkte der Winterverbreitung liegen in NRW in den waldreichen, mittleren Höhenstufen der Mittelgebirge.



Bergfink, 06.03.2010, Breckerfeld (Foto © Axel Steiner, xxl-Foto)

Benutzte Literatur
BAUER, H.-G; E. BEZZEL; W. FIEDLER (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas. Band 2. Passeriformes - Sperlingsvögel. AULA-Verlag, Wiebelsheim. 622 S.

FÜNFSTÜCK, H.-J.; A. EBERT & I. WEIß (2010): Taschenlexikon der Vögel Deutschlands. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim. 686 S.

JONSSON, L. (2010): Die Vögel Europas und des Mittelmeerraumes. 3. unveränderte Neuauflage, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 559 S.

LIMBRUNNER, A; E. BEZZEL; K. RICHARZ & D. SINGER (2001/2007): Enzyklopädie der Brutvögel Europas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. Einbändige Sonderausgabe des 2001 erschienenen Doppelbandes. 860 S.

RHEINWALD, G. & M. SCHMITZ (2007): Vögel zwischen Rhein und Weser. So wird Vogelbeobachtung zum Erlebnis. Ginster-Verlag, St. Katharinen, 344 S.

SVENSSON, L. (2011): Der Kosmos Vogelführer - Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. 2. Aufl. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart


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Weitere Informationen zu Vögeln (Aves) im Internet

Avibase: Umfangreiches Datenbank-Informations-System über alle Vögel der Welt. Sie enthält nahezu 2 Million Aufzeichnungen über 10.000 Spezies und 22.000 Subspezies von Vögeln, einschließlich Verbreitungs-Informationen, Taxonomie, Synonyme in mehreren Sprachen und anderes.

birdnet.de: Das Deutsche Forum zum Thema Vögel. Aktuelles, Forum, Fotos, Archiv...


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