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Kochs Krabbenspinne - Xysticus kochi THORELL, 1872
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 18.07.2013


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Krabbenspinnen (Thomisidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Wachtberg-Gimmersdorf (1-2), Bad Honnef (3)


(xxl-Foto)
Weibchen
14.04.2012

(xxl-Foto)
Weibchen
14.04.2012

(xxl-Foto)
Männchen
19.04.2011
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale



links Weibchen, rechts Männchen von Kochs Krabbenspinne (Xysticus kochi), Fotos © Nicolaj Klapkarek

Vorderkörper:

Weibchen: hellbraun bis gelbbraun mit dunkelbraunen, breiten seitlichen Längsbändern, Mittelstreif gelbbraun bis weißlich; im letzen Fünftel so stark nach hinten divergierend, dass der Seitenrand erreicht wird; im Mittelstreif befindet sich ein breites braunes Dreieck, dass am hinteren spitzen Ende mit einem dunkleren Fleck endet, und im hinteren Teil 2 dunkle seitliche Flecken; Sternum hellbraun

Männchen: Färbung des Männchens wie die des Weibchens nur insgesamt dunkler und kontrastreicher, zudem sind die dunklen seitlichen Punkte im letzen Fünftel so groß und von dreieckiger Form, dass der Mittelstreifen nicht divergierend erscheint


Hinterleib:

Weibchen: auf dem Rücken braun gefärbt, Mittelstreif heller und aus ockerfarbenen trapezförmigen Elementen bestehend, die von hellen Querlinien unterteilt sind; die Hinterleibsseiten sind hellbraun bis weißlich

Männchen: ähnlich gefärbt wie die Weibchen, nur dunkler und kontrastreicher


Beine:

Weibchen: hellbraun bis weißlich mit dunkleren Flecken und Streifen sowie weißlichen Längsstreifen auf der dorsalen Seite; mit kräftigen Stacheln bewehrt

Männchen: beim Männchen insgesamt dunkler und kontrastreicher als beim Weibchen gefärbt; insbesondere die beiden ersten Beinpaare erscheinen dunkler


Körperlänge: Männchen: 4-5 mm; Weibchen: 6-10 mm


Ähnliche Arten:
Xysticus kochi, Xysticus ulmi und Xysticus cristatus sehen sich sehr ähnlich; letztendlich sind die Arten nur genitalmorphologisch sicher zu unterscheiden.

Einige Xysticus-Arten in NRW:

Xysticus cristatus
Kamm-Buschkrabbenspinne
Xysticus kochi
Kochs Krabbenspinne
Xysticus lanio
Rötliche Buschkrabbenspinne
Xysticus ulmi
Sumpf-Krabbenspinne

Lebensraum
Xysticus kochi ist eine euryöke Art des Offenlandes, die frische bis trockene und warme Standorte bevorzugt. Die Habitate sind durch nicht zu dichte Vegetation mit zumindest teilweise vegetationslose bzw. -arme Flächen charakterisiert.
Kochs Krabbenspinne ist vor allem auf frischen bis trockenen Wiesen und Weiden, auf Magerrasen und Trockenrasen, in Zwergstrauchheiden, Küstendünen und Weinbergen, auf Äckern und Ruderalstandorten sowie auf Pionierfluren und Rohbodenstandorten zu finden. Wälder und andere gehölzdominierte Habitate werden hingegen weitestgehend gemieden.

Biologie und Lebensweise
Xysticus kochi lebt vor allem auf dem Boden, wo sie sich in Grasbulten oder in kleinen Bodensenken versteckt. Zudem hält sie sich manchmal auch in der niedrigen Krautschicht auf Gräsern und Stauden auf, wo sie auf Blättern und Blüten sitzend auf Beute wartet. Bei der Paarung "fesselt" das Männchen das Weibchen mit einigen Spinnenfäden, wie es für die Gattung Xysticus üblich ist. Dabei kann aber nicht von einer wirklichen Fixierung gesprochen werden, da sich das Weibchen nach der Paarung einfach von der Fesselung befreit (FOELIX 1992). Nach der Fixierung klettert das Männchen von hinten rücklings unter den Hinterleib des Weibchens und führt die Bulben in die Epigyne ein.
Für den Eikokon wird ein Gespinst hergestellt, für das ein Blatt umgeknickt und zusammengesponnen wird. Das Weibchen bewacht das Gelege bis zum Schlüpfen der Jungspinnen.

Adulte Tiere findet man vom Frühling bis Sommer, wobei die Weibchen etwas länger anzutreffen sind als die Männchen.

Nahrung
Insekten und Spinnen

Verbreitung in D/Welt
Xysticus kochi ist über ganz Deutschland verbreitet und häufig. Kochs Krabbenspinne ist vor allem in Europa verbreitet. Hier kommt sie vom Mittelmeerraum bis nach Skandinavien vor. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Zentralasien. Des Weiteren gibt es Nachweise aus Nord-Afrika, Kleinasien und Vorderasien.
Die Fundorte dieser Art in Deutschland finden Sie hier:
Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
In NRW ist Xysticus kochi im Tiefland weit verbreitet. Im Bergland ist sie zwar nur selten nachgewiesen worden, doch hier stellt sich die Frage, ob es sich dabei nicht um Erfassungslücken handelt. Denn grundsätzlich ist sie in den deutschen Mittelgebirgen weit verbreitet und häufig und kann bis in montane Lagen angetroffen werden.

Benutzte Literatur
British Arachnological Society (2013): World Distribution Map - Xysticus kochi (Weltweite Verbreitungskarte von Xysticus kochi).

British Arachnological Society (2013): Summary for Xysticus kochi (Araneae) - Xysticus kochi (Zusammenfassung: Xysticus kochi).

FOELIX, R: Biologie der Spinnen. Thieme Verlag. 2. Auflage. 331 S.

HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.

NENTWIG, W. Et al. (2013): www.araneae.unibe.ch - Spiders of Europe: Xysticus kochi

SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.

WIKIPEDIA (2013): Wikipedia: Xysticus kochi


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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